Handwerk: Traumberuf Malermeisterin

Domenika Eschenbrücher ist erst 20 Jahre alt, hat aber schon die Meisterprüfung bestanden. Mit ihrer Berufswahl setzt sie die Familientradition fort.

Mönchengladbach. Zwischen Pinsel, Spachtel und dem Geruch von Farbe fühlt sich Domenika Eschenbrücher richtig wohl. Schon als kleines Mädchen stand für die junge Frau ihr Berufswunsch fest: "Mit acht Jahren habe ich immer ganz viele Bilder von der Arbeit meines Vaters gemalt", erinnert sich Domenika.

Nachdem sie in den Ferien regelmäßig in Papas Firma gearbeitet und mehrere Praktika absolviert hatte, war an ihrer großen Leidenschaft nicht mehr zu rütteln.

"Stolz wie Oskar" ist Michael Eschenbrücher nicht nur, weil seine Tochter ihren großen Traum verwirklicht hat und beruflich in seine Fußstapfen als Maler und Lackierer getreten ist, ganz besonders freut er sich darüber, dass die Nachwuchs-Handwerkerin mit so viel Ehrgeiz bei der Sache ist.

In der vergangenen Woche hat die 20-Jährige ihre Meisterprüfung bestanden: "Als ich 2007 meine Ausbildung beendet habe, war ich noch so gut im Lernrhythmus, dass ich gleich weiterlernen wollte", erklärt Domenika ihre Glanzleistung.

Nachdem sie ein Jahr lang die Schulbank gedrückt hat, beginnt der Arbeitstag für die frischgebackene Meisterin jetzt wieder morgens um sieben Uhr, um 17 Uhr ist Feierabend.

Klar, dass ihr die Umstellung auf den Alltag und die harte handwerkliche Arbeit noch schwer fällt, denn "auch wenn ich für meinen Vater arbeite, gibt es für mich keine Sonderbehandlung", betont Domenika.

Mit Schwimmen, Laufen und Kanu fahren hält sie sich in ihrer Freizeit für den anstrengenden Job fit. Aber natürlich stehen auch die Dinge ganz oben auf ihrer Spaßliste, die alle jungen Leute gerne tun: Feiern gehen und Freunde treffen.

Die finden es "ganz normal", dass Domenika in einem "typischen" Männerjob arbeitet. Und obwohl sie als Frau "manchmal dreimal läuft, wenn andere den Weg nur zweimal gehen müssen", möchte sie auch mit keinem Bürojob der Welt tauschen: "An meinem Beruf gefällt mir einfach, dass er so abwechslungsreich ist", erklärt die junge Handwerkerin. Immer wieder warte eine neue Baustelle, und es gebe viele Möglichkeiten, kreativ zu arbeiten.

Ihr Tipp für alle Schulabgänger, die nach einem krisensicheren Beruf suchen: "Maler und Lackierer werden immer gebraucht."