Mönchengladbacher stürzt über Roermond ab
Der 76-jährige Pilot eines Motorseglers stirbt, die Anwohner kommen mit dem Schrecken davon.
<strong>Roermond/Mönchengladbach. "Als ich das sah, habe ich zu meiner Frau gesagt: Das kann nicht gut gehen", beschreibt ein Zeuge des Unglücks seine Reaktion, als er sah, wie das Flugzeug sich der Erde näherte. Die Einwohner des Roermonder Stadtteils ’t Veld hatten sich auf einen angenehmen Frühlingsabend eingerichtet, als der Motorsegler am Montag gegen 18.20 Uhr auf ein unbebautes Grundstück in der Lovaniostraat stürzte. Die Maschine vom Typ Scheibe SF 25 verfehlte nur knapp ein Mehrfamilienhaus. Zeugenaussagen zufolge streifte der Flieger noch einen Baum, ehe er zu Boden stürzte.
Der Pilot, der 76-Jährige Theodor Lenze aus Mönchengladbach, kam bei dem Absturz ums Leben. Die Anwohner kamen mit dem Schrecken davon. "Es gleicht einem Wunder, dass an der Absturzstelle keine Kinder spielten", meinte Roermonds Bürgermeister Henk van Beers.
Für die wegen des guten Wetters zahlreichen Augenzeugen wurde ein seelsorgerisches und psychiatrisches Hilfszentrum eingerichtet. Noch in der Nacht zum Dienstag wurde das Flugzeug geborgen, so dass mittlerweile nur noch wenige Spuren in der Lovaniostraat von dem Unglück zeugen.
Darüber hinaus werden auch die Trümmer des Flugzeugs nach möglichen Hinweisen auf ein technisches Problem untersucht, Zeugen des Unglücks befragt und etwaiges Foto- oder Videomaterial ausgewertet. Auch dem Flughafen Grefrath wollen die Ermittler der Luftfahrtbehörde (DVLP) einen Besuch abstatten.
Bernd Schumacher, Beuftragter für Luftfahrt am Flughafen Grefrath, ist vor kurzem selbst noch mit der Unglücksmaschine, die dem Luftsport-Verein Grefrath gehörte, geflogen. Seiner Ansicht nach war die SF 25 in einwandfreiem technischen Zustand. Zuletzt sei sie noch vor etwa sieben Monaten gewartet worden.
Gesundheitscheck Das Alter allein ist kein Hindernis, einen Motorsegler zu steuern. Ab dem 60. Lebensjahr müssen Piloten, so erläutert Bernd Schumacher vom Flughafen Grefrath, ein Mal im Jahr eine medizinische Untersuchung über sich ergehen lassen. Bei jüngeren Piloten reichen Checks salle zwei Jahre. In der gewerbsmäßigen Beförderung dürfen Piloten nur bis zum 65. Lebensjahr eingesetzt werden.