Noch ein Gutachter im Prozess gegen Mutter?

Die Verteidigung fordert vom Gericht, dass ein privater Sachverständiger angehört wird.

Mönchengladbach. Von deutlichen Stimmungsschwankungen der wegen Mordes an ihren Kindern angeklagten Lürriperin M. hat am Mittwoch ein Psychiater vor Gericht berichtet. Der Mann hatte die 37-Jährige bei und nach der Einlieferung in die Süchtelner Kliniken untersucht.

Die Frau war dorthin gebracht worden, nachdem Polizisten Yasmina (2) und Souhail (8) am 4. Februar tot in ihrer Wohnung in Lürrip fanden. Der Psychiater erklärte gestern im Zeugenstand, die Frau habe geschwankt zwischen sehr stillem Verhalten, so dass er sie für nicht haftfähig hielt, und einer höchst aufbrausenden Art.

Vom Gericht bestellter Gutachter beobachtet den Prozess weiterDie Verteidigung beantragte gestern, dass ein von ihr beauftragter privater psychiatrischer Sachverständiger, der die Frau vor dem Prozess befragt hatte, nicht nur als Zeuge gehört wird.

Die Kammer stimmte zu, ihn stattdessen als Sachverständigen zu Wort kommen zu lassen. Damit ist seine Einschätzung gefragt und nicht nur seine Wiedergabe des Gesprächs.Mit einem vom Gericht bestimmten Gutachter will die Angeklagte weiterhin nicht sprechen.

Ein erster Gutachter, der mit ihr gesprochen hatte, war, wie berichtet, wegen eines Fehlers bei der Befragung abgesetzt worden. Der neue vom Gericht bestellte Experte verfolgt derweil weiter den Prozess.

Die Verhandlung wird am Montag fortgesetzt.