Offene Ganztagsgrundschule: Nur Platz für 25 Kinder
An der Grundschule Heyden wird nur eine Offene Ganztagsgruppe eingerichtet.
Mönchengladbach. An der Grundschule Heyden wird keine zweite Offene Ganztagsgruppe eingerichtet. Der Schul- und Bildungsausschuss hat einen entsprechenden Antrag der SPD und Bündnis 90/Die Grünen mehrheitlich abgelehnt. Damit wird ab dem kommenden Schuljahr nur eine Gruppe für 25 Jungen und Mädchen eröffnet. 59 Kinder haben sich aber bereits für die Offene Ganztagsgruppe (Ogata) angemeldet. Mehr als die Hälfte bekommt folglich keinen Platz.
Für sie will die Stadt nun eine tägliche Betreuung von 11.30 bis 16 Uhr einrichten. 70 Euro soll diese Betreuung die Eltern kosten. Für die Ogata hätten sie 50 Euro monatlich zahlen müssen. Ein weiterer Nachteil: Zum Angebot der Ogata gehören drei Lehrerstunden und die enge Zusammenarbeit mit Sportvereinen. Im Angebot der Stadt ist das nicht enthalten.
Für die Eltern ist dieses Angebot damit kaum ein gleichwertiger Ersatz. Dennoch werden es viele nutzen. Denn: "Wir haben einen sehr hohen Anteil an allein erziehenden Eltern, die nur arbeiten gehen können, wenn ihre Kinder betreut werden", sagte Elke Zorn von der Elternpflegschaft.
Einen Tag zuvor hatte bereits die Bezirksvertretung Rheydt-Mitte den Antrag, dem Schulausschuss zu empfehlen, eine zweite Gruppe einzurichten, abgelehnt. Die Mehrheit beschloss lediglich einen Prüfauftrag für die Verwaltung. 30 Eltern waren bei der Sitzung anwesend. Mit Tränen in den Augen verließen einige nach dieser ersten Niederlage den Saal. "Damit hat man uns völlig im Regen stehen lassen", so ein Vater nach der Sitzung.
Andere erklärten, sie könnten nicht nachvollziehen, warum in der Stadt Millionen für Bauprojekte ausgegeben werden, aber eine Kinderbetreuung an 15000 Euro - so viel müsste die Stadt für die zweite Ogata-Gruppe zahlen - scheitert. "So einen Hals habe ich", sagte eine Mutter. Simone Meas-Brosis ist ebenfalls enttäuscht. Sie ist eine der Mütter, die nicht mehr arbeiten gehen können, wenn ihr Kind nachmittags keine Betreuung hat.
Einen Prüfauftrag beschloss die Bezirksvertretung auch für die Einrichtung einer Ogata an der Gemeinschaftsgrundschule Mülfort-Dohr. Dort liegen 38 Anmeldungen vor, die Stadt muss nicht ganz 3000 Euro aus eigener Tasche aufbringen.