Santander: Kein Qualm und sehr viel Glas

Die Bank bezieht ihren Neubau in Waldhausen und sucht Mitarbeiter.

Mönchengladbach. Während der Bauarbeiten für die "gläserne Bank" an der Karmannsstraße in Waldhausen ist die neue Zentrale der auf Kredit-Vergabe spezialisierten Santander umgeplant worden. Um den 65 Millionen Euro teuren Komplex "qualmfrei" zu halten, wurde eigens ein "großzügiger Pavillon" für Raucher angelegt. Das habe, sagte gestern Vorstandschef Andreas Finkenberg, manchen Ärger ausgelöst. Denn bei einer Umfrage unter den Beschäftigten fanden das 75 Prozent gut, der Rest protestierte. Und bringt sein Rauchopfer jetzt in extra Räumen dar.

Etwa 700 der zirka 1100 Mitarbeiter haben ihre supermodernen und voll klimatisierten Büros bereits bezogen. Dafür gibt der Kreditspezialist sieben Gladbacher Standorte auf. Die Filiale Kaiser-/Bismarckstraße bleibt. Im April soll der Umzug abgeschlossen sein. Im Juni ist die offizielle Einweihung geplant. Ende April wollen die Mitarbeiter und ihre Angehörigen bei der "offenen Tür" in dem von Santander für 20 Jahre geleasten Bau groß feiern.

Über ein Fest mit den Nachbarn denkt Finkenberg noch nach. Die habe in der zweijährigen Realisierungsphase "durchaus gelitten".

Mitarbeiter haben keinen eigenen Arbeitsplatz mehr. Wer morgens aus Köln, Wuppertal oder Gladbach eintrifft, "loggt" sich ein, nimmt sich aus seinem kleinen schmucken Spind eine Metallbox für die Dinge, die er braucht, und nimmt da Platz, wo frei ist. So teilen sich rechnerisch bis zu 14 Mitarbeiter zehn der vorwiegend mit PCs ausgestattetten Arbeitsplätze.

Im Gebäude befinden sich über 50 Besprechungsräume, über 50 "Think Tanks" für zurückgezogenes, konzentriertes Arbeiten sowie mehr als 100 "informelle Kommunikationszonen". Das kann die Kaffeebar ebenso sein wie die Besprechungsecke.

"Wir haben nicht üppig und nicht protzig gebaut", sagt Pressesprecherin Anke Wolff und blickt auf ein Kunstwerk in einem der vier Innenhöfe, die durch ebenso viele Atrien mit den Themenschwerpunkten Luft, Stein, Wasser und Holz untergliedert sind. Hier schnellt ein Wasserpfeil regelmäßig in eine Auffangschale. Die Kantine hat in dem Glasbau keinen Platz mehr - man speist im gehobenen Restaurant.

Zudem legt man der Kosten wegen Wert auf wenig Papier (papierloses Büro) und Energieeinsparung. Kommt jemand in einen Raum, geht das Licht an. Verlässt er ihn, erlischt es automatisch.

Probleme gibt es bereits mit dem Parken. Zwar wurde ein Parkhaus mit 500 Plätzen angelegt. "Doch das reicht wohl nicht", sagt Finkenberg.