Rohrstrasse: Kita wegen Bombe geschlossen

110 Kinder und ihre zwölf Betreuerinnen werden in fünf Ausweichquartieren untergebracht.

<strong>Mönchengladbach. Weil auf dem Gelände des Stadtkindergartens an der Rohrstraße 49 im Volksgarten eine Fliegerbombe vermutet wird, wird die Kita ab Donnerstag vorübergehend geschlossen. Die betroffenen 110 Kinder und ihre zwölf Betreuerinnen kommen in fünf anderen städtischen Kitas unter. Die Eltern der Jungen und Mädchen wurden bereits informiert, hieß es dazu im Stadt-Jugendamt.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) habe Hinweise, dass sich im Boden ein Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg verbergen könnte. Möglicherweise liege eine Fliegerbombe im Erdreich unterhalb der großen Bodenplatte des Gebäudes. Um hier weitere Nachforschungen anstellen zu können, wird die Kita geräumt.

Die Auswertung von Luftbildern habe auf die Spur des schlummernden Sprengkörpers geführt. Hellhörig wurde man auch beim Großversorger NVV AG. Er will im Umfeld der Rohrstraße Kanalbauarbeiten durchführen. Derzeit besteht offenbar keine Gefahr für die Nutzer der Kita und der Anwohner.

Probebohrungen sollen eine Sondierung des Untergrundes mit Magnetometern möglich machen. Diese Messgeräte sind in der Lage, den beim Bau von Bomben verwendeten ferromagnetischen Stahl aufzuspüren.

Die Tageseinrichtung Rohrstraße ist 1996/1997 gebaut und im November 1997 in Betrieb genommen worden. Damals sei nicht bekannt gewesen, dass sich auf dem Areal eine Bombe befinden könnte.

Inzwischen verfügt das KBD über eine Vielzahl von Bildern, die zeigen, wo von den Alliierten Bomben abgeworfen worden sind. Die Bundesregierung hat sie im Jahr 2000 von ihnen gekauft. Das neue Material mache eine wesentlich genauere Suche nach verdächtigen Stellen, an denen noch Blindgänger liegen könnten, möglich.

Um den kurzfristigen Umzug in Ausweichquartiere zu bewerkstelligen, wird die Kita Rohrstraße am Donnerstag ab 14 Uhr geschlossen. Tags später, Freitag, 12 Uhr, könne die Betreuung in den fünf Dependancen aufgenommen werden, sagte ein Stadtsprecher der WZ.

Die vier weiteren Kita-Gruppen werden in Mehrzweck- oder Gruppenräume der Einrichtungen Rüdigerstraße, Myllendonker Straße, Hosterweg und Altenbroicher Straße ziehen. Mit den Eltern soll ein Fahrservice fürs Bringen und Holen der Kids organisiert werden. Bei Bedarf werde das Stadt-Jugendamt (Tel. MG 250) einen Fahrdienst organisieren.

Kita 110 Kinder werden an der Rohrstraße 47 von zwölf Mitarbeiterinnen betreut. Die Kleinen sind vier Monate bis sechs Jahre alt.

Sanierung Wird eine Bombe gefunden - Insider gehen davon aus - wird die Sanierung des Komplexes nicht billig. Eine längere Schließung der Kita wäre die Folge.

Fragen Für Fragen stehen die Erzieherinnen bzw. das Stadtjugendamt zur Verfügung. Sie wollen auch Probleme beim Fahrdienst für die Kleinen regeln.

NVV Das Versorgungsunternehmen bedient sich der Luftbilder über Bombenabwürfe, ehe es mit aufwändigen Arbeiten (z.B. Kanalsanierung) beginnt.