Mönchengladbach. Über 100 Telekom-Beschäftigte haben erneut gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen in so genannte T-Service-Gesellschaften protestiert. Am Dienstag zogen sie in einem von der Gewerkschaft Verdi organisierten Protestmarsch durch die Gladbacher Innenstadt. Ziel waren die Zentralen von CDU und SPD - der Bund ist noch immer an dem ehemaligen Staatsunternehmen beteiligt. "Die SPD ist in der Regierungsbeteiligung für die Ausgliederung von über 50 000 Beschäftigten der Telekom in drei GmbHs mitverantwortlich", wirft Manfred Geneschen, Bezirksfachbereichs-Vorsitzender bei Verdi, den Sozialdemokraten vor. Geneschen vergleicht das Verhalten von Regierung und SPD mit dem von "Heuschrecken", ein Begriff für Finanzinvestoren, den der damalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering, Bundesminister für Arbeit und Soziales, geprägt hat. Die selben Vorwürfe richtet Verdi allerdings auch an den Koalitionspartner der Sozialdemokraten in Berlin, die CDU.
Das Angebot der Telekom an die erzürnte Belegschaft: keine Kündigung bis 2010, dafür aber zwölf Prozent weniger Lohn. Manfred Geneschen: "Das können wir nicht akzeptieren."