Tote Telekom-Leitungen sorgen weiterhin für Ärger
Viele Kunden hatten kein Telefon, auch der Arzt Hans-Theo Kahle war betroffen.
In Rheydt waren am Freitag tausende Haushalte betroffen, in Giesenkirchen warteten gestern noch viele Telekom-Kunden, dass sie wieder telefonieren können. Doch nichts tat sich. Die Leitungen blieben tot.
Hans-Theo Kahle, praktischer Arzt aus Giesenkirchen, ist seit Freitagmorgen nur über eine Handynummer für Patienten zu erreichen. In seiner Privatwohnung funktionierte der Telekom-Anschluss am Freitag nicht mehr. Da dieses Problem sich aber am Freitagabend erübrigte und Kahle privat wieder surfen und telefonieren konnte, schloss der Arzt eine falsche Schlussfolgerung. „Ich bin davon ausgegangen, dass das Telefon dann auch wieder in der Praxis läuft.“
Doch er hatte sich getäuscht: Als er am Montagmorgen die Praxis an der Domenikus-Vraetz-Straße 1 betrat, waren die Leitungen dort noch immer tot. Also rief Kahle abermals bei der Telekom an. Die zuständigen Mitarbeiter sagten ihm, dass frühestens am Dienstagmittag ein Service-Team sich der technischen Probleme annehmen könnte.
„Das ist ein Unding“, sagt Hans-Theo Kahle. „Normalerweise haben wir drei Leitungen offen: zwei für Patientenanrufe, eine für das Faxgerät, und dazu noch einen Internet-Zugang. Dass es die Telekom nicht schafft, das in fünf Tagen wieder hinzubekommen, ist schlimmer als schlimm“, schimpft Kahle. „Wir empfangen seit Tagen keine Faxe, Laborberichte oder Rezeptannahmen“, sagt er.
Da er nicht erreichbar ist, gab es schon mehrfach Ärger mit unzufriedenen Patienten. „Ich wurde von einer 85-Jährigen beschimpft, was wir denn für ein Saftladen sind. Dabei können wir als Praxis wirklich nichts für die Störungen.“ Eine Anfrage bei der Telekom am Montag brachte keine Antwort. Beim erneuten Versuch gestern Mittag kam die Antwort: „In spätestens einer Dreiviertelstunde bekommen Sie einen Rückruf.“ Nach drei Stunden Wartezeit dann der dritte Anlauf. Jetzt gibt es wenigstens eine Erklärung für Rheydt: „Es geschah bei Wartungsarbeiten an einem Glasfaserkabel.“