Verkehrschaos – nickte junger Lkw-Fahrer ein?

Autobahn 61: Ein 27-Jähriger verlor die Kontrolle. Die Folgen: Zwei Verletzte, lange Staus und 100000 Euro Schaden.

Mönchengladbach. Ein schwer und ein leicht verletzter Lkw-Fahrer, mindestens 100000 Euro Schaden, Vollsperrungen auf der Autobahn 61 in beiden Fahrtrichtungen, kilometerlange Staus auf der Schnellstraße und in der Gladbacher City. Das sind die Folgen eines schweren Unfalls am Donnerstag.

Warum der Niederländer (27) seinen mit Möbeln beladenen Sattelzug um 5.12 Uhr nicht mehr beherrschte, das müssen nun Sachverständige herausfinden.

Die Polizei jedenfalls schließt nicht aus, dass der Brummi-Lenker kurz einnickte. Das schwere Gefährt brauste auf der A 61, Richtung Venlo, nahe der Anschlussstelle Holt zur Böschung, dann riss der junge Mann den Lenker nach links. Der NL-Laster legte sich in seiner gesamten Länge auf die Fahrbahn und durchbrach dabei auch noch die Mittelschutzplanke, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei.

In den Stau, der sich daraufhin rasch bildete, krachte ein 44-jähriger Gladbacher mit seinem Großtransporter auf den Lkw eines 53-Jährigen aus Heinsberg. Der Gladbacher erlitt schwere Verletzungen und wurde von Rettungssanitätern der Gladbacher Berufsfeuerwehr behandelt, ehe man ihn zum Krankenhaus fuhr.

Der aus Heinsberg stammende Fahrer blieb unverletzt, hatte aber die Nerven blank liegen. Leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht wurde auch der junge Niederländer.

"Für einige Zeit", so die Autobahnpolizei, wurde die komplette A 61 ab Wanlo bzw. Holt abgeriegelt. Danach gaben die Beamten die Fahrtrichtung Koblenz wieder frei. Weiterhin dicht - und das bis gegen 13.30 Uhr - blieb die Venlo-Route.

In dieser Zeit wurde auch der Transporter des Niederländers mit Kränen der Berufsfeuerwehr und der Firma Bröker geborgen. Autolenker konnten bis dahin weder in Wanlo, Güdderath, Wickrath bzw. Rheydt auf die Trasse fahren.

Wegen des immer dichter werdenden Berufsverkehrs lenkte man die Blechströme aus südlicher Richtung über die A 46-Neuss, A 57-Nijmegen, A 52-Roermond.

"Für die Verkehrsteilnehmer aus Venlo kommend galt dann die umgekehrte Regelung", so ein Polizeisprecher.

Längere Staus und Zähflüssigkeit bis Mittag meldete die Polizei vor allem im Süden der Stadt und im Bereich Kaldenkirchener- und Hardter Straße. "Die Leute haben Auswege gesucht und schnell gefunden", hieß es im Polizeipräsidium.

Das große Chaos blieb aber aus. Zu den Verkehrsansammlungen auf den Autobahnen sagte ein Sprecher: "Die waren nicht länger als fünf bis zehn Kilometer."