Der parteilose Kandidat will eine „starke Zukunft Dormagens“ Ahmet Dogan will kandidieren

Dormagen · Jetzt gibt es schon fünf Bewerber und Bewerberinnen um das Bürgermeisteramt in Dormagen: Mit Ahmet Dogan hat der nächste Aspirant seine Kandidatur erklärt, er tritt als Parteiloser an.

Ahmet Turan Dogan möchte Bürgermeister werden, ohne Parteizugehörigkeit.

Foto: Tobias Piplak

So sieht Selbstbewusstsein aus: Dort, wo Ahmet Turan Dogan künftig seinen Arbeitsplatz einnehmen möchte – im Dormagener Rathaus – verkündete er in einer Videobotschaft seine Bewerbung als parteiloser Kandidat für das Bürgermeisteramt. „Dormagen muss besser funktionieren“, sagt der 46-Jährige. Er wirft seinen Hut in den Ring und ist nicht zuletzt, weil er sich in der Stadt sehr gut vernetzt sieht, zuversichtlich, mit seinem Wahlprogramm viele Menschen anzusprechen. Er hat vier Säulen für seine „Vision für Dormagen“ identifiziert: „Solidarität, Sicherheit, Effizienz und Fortschritt.“

Dogan ist nach Amtsinhaber Erik Lierenfeld (SPD), Anissa Saysay (CDU), René Jungbluth (Grüne) und Pierre Milbrath (UWG) der fünfte Bewerber um die Macht im Rathaus. Dabei wird es nicht bleiben, denn das Zentrum wird ebenfalls einen Kandidaten ins Rennen schicken.

Es sind oftmals die kleinen Dinge, die den entscheidenden Impuls geben. Beim gebürtigen Dormagener passierte es im Winter des vergangenen Jahres, als er sich darüber aufregte, dass an vier Tagen Schnee und Eis herrschten und „die Stadt es nicht schaffte, auf Straßen wie der Walhovener- oder Florastraße zu streuen. Warum funktioniert das nicht?“, fragte er sich. Hinzu kam Ärger mit der Verwaltung, kurzum: „Viele meckern, haben aber keinen Bock etwas zu tun. Ich habe mich dann entschlossen, aktiv zu werden. Für Politik habe ich mich schon in frühen Jahren interessiert.“

Dass Dogan als Parteiloser ins Rennen gehen wird, liegt schlichtweg daran, „dass ich keine Partei gefunden habe, wo es inhaltlich passt.“ CDU und Zentrum seien inhaltlich zwar schon recht nahe, aber für eine Mitgliedschaft reichte es nicht.

Wer ist Ahmet Turan Doran? Der gelernte Elektroinstallateur bezeichnet sich als „konservativ-liberal“, wohnt mit seiner Ehefrau in Dormagen-Mitte. Er war 16 Jahre lang Franchisenehmer bei „Hallo Pizza“, zuletzt „Domino’s Pizza“ an der Krefelder Straße. Er verweist mit Stolz darauf, dass er es war, der 2006 die erste Cocktailbar in Dormagen aufgemacht hat. Seit sieben Jahren ist Dogan als Verfahrenstechniker bei Covestro beschäftigt. Dogan marschiert bei den Hubertusschützen in Dormagen mit, war als Fußballer in mehreren Vereinen im Stadtgebiet aktiv und kickt heute bei den Alten Herren des FC Zons.

Während die Parteien noch an ihrem Wahlprogramm für den kommenden Herbst basteln, hat Dogan seinen Plan schon fertig, der zehn zentrale Punkte umfasst. Worum geht es dem 46-Jährigen? Da sind einmal die städtischen Finanzen: „Eine transparente Finanzpolitik ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft Dormagens. Mein erstes Ziel als Bürgermeister wird ein umfassender Kassensturz sein, um einen genauen Überblick über die finanzielle Lage der Stadt zu erhalten. Mein Ziel: Effizienz steigern, ohne an Qualität oder Menschlichkeit zu sparen.“ Ein anderes Thema lautet „mehr bezahlbaren Wohnraum für alle“. Dogan will den Genehmigungsprozess für Bauprojekte vereinfachen und bürokratische Hürden abbauen.

Es geht ihm um die Einführung moderner Online-Dienstleistungen, die Überprüfung der Terminvergabe, um Maßnahmen zur Reduzierung der Unzufriedenheit der Bürger, Verbesserung der Winterdienste. Und noch mehr: Er will die Gewerbesteuern senken, ebenso die Grundsteuer und Nebenkosten. Vereine, Ehrenamt und Brauchtum sollen stärker unterstützt werden, die Innenstadt stärker belebt werden. Die Präsenz der Polizei soll erhöht werden, eine bessere Beleuchtung für dunkle Orten geben und regelmäßige Sicherheitsforen stattfinden.