Aufführung in Dormagen Galerietheater Zons begeistert mit „Zwei ahnungslose Engel“
Dormagen · Mit Charme und Humor verzauberte das Ensemble in der Nordhalle des Kreismuseums Zons das Publikum. Zu sehen gab’s „Zwei ahnungslose Engel“.
Das Galerietheater Zons zieht mit seinem Stück „Zwei ahnungslose Engel“ erneut das Publikum in seinen Bann. Am vergangenen Samstagabend zeigte sich das Ensemble von seiner besten Seite und präsentierte eine erfrischende Komödie, die nicht nur zum Lachen anregt, sondern auch zum Nachdenken einlädt. Unter der Regie von Stefan Filipiak entführt das Stück das Publikum in die 1960er-Jahre und erzählt die Geschichte der zwei älteren Schwestern Mary-Anne und Helen-Louise Carter, die eine Kreditkarte finden und sich damit in ein turbulentes Shopping-Abenteuer stürzen – mit unerwarteten Folgen.
„Wir legen Wert darauf, dass die Stücke, die wir spielen, ebenso unterhaltsam wie gehaltvoll sind,“ erklärt Regisseur Stefan Filipiak. „Obwohl das Stück in den 1960ern spielt, können sich auch heute viele ältere Menschen damit identifizieren, wenn sie sich mit Blick auf die moderne Technik etwas ‚abgehängt‘ fühlen.“ Filipiak leitet mittlerweile die achte Inszenierung im Galerietheater und hat über Monate hinweg mit den Schauspielerinnen und Schauspielern die Charaktere und Szenen entwickelt, die nun mit Leichtigkeit und Präzision auf der Bühne zum Leben erwachen.
In den Hauptrollen glänzen Monika Bautze und Cornelia Jost als Mary-Anne und Helen-Louise Carter. Mit Charme und Humor bringen sie das Publikum zum Lachen, während sie als liebenswürdige „Engel“ die Geschäfte der Stadt aufmischen. Frank Lehmann verkörpert den schrulligen Nachbarn Mr. Jamisen. Georg Wendt spielt den wortgewandten Reisebüro-Manager Mr. Erlander, der den beiden Damen die Welt des Luxusreisens eröffnet und damit ungeahnte Ereignisse in Gang setzt. Jochen Marsch übernimmt die Rolle des Richters A.M. Humboldt, der die Szenen im Gerichtssaal mit seiner ernsten, aber humorvollen Art bereichert. Die starke Gegenspielerin im Gericht verkörpert Heidi Ruetz als strenge Staatsanwältin Mrs. Johnson, während Susanne Plitzko-Sié die engagierte Pflichtverteidigerin Mrs. Blake ist. Die Gerichtsdienerin, gespielt von Helene Reemann, sorgt für Ordnung im Saal, und Claudia Bui bringt als Abteilungsleiterin Rose Allen eine zusätzliche, dynamische Ebene ins Stück.
Seit 33 Jahren wird
anspruchsvoll inszeniert
Das Galerietheater Zons, das seit 1991 literarisch anspruchsvolle Theaterstücke aufführt, lockt viele langjährige Zuschauer an. „Viele unserer Besucherinnen und Besucher sind seit Jahren treu dabei und sind vom Alter her mit uns gewachsen“, berichtet Jochen Marsch, Vorsitzender des Galerietheaters. „Aber es wäre auch schön, mehr junge Menschen als Schauspielende und als Besucher zu gewinnen.“
Eine der jüngeren Schauspielerinnen ist Claudia Bui, die vor zwei Jahren zum Theater stieß: „Das Theater ist ein wichtiger Teil der Kultur, und auch jüngere Menschen können sich dafür einsetzen, dass es nicht ausstirbt.“ Bui sieht ihre Theaterarbeit als wertvollen Freizeitausgleich und bereicherndes Hobby.
Die Aufführung fand in der rustikalen Nordhalle des Kreismuseums Zons statt, die dem Stück einen ganz besonderen Rahmen verleiht. Fabio Bui, verantwortlich für die Licht- und Tontechnik, setzte die Szenen gekonnt ins rechte Licht und betonte die humorvollen und zugleich feinsinnigen Momente des Stücks.
Unter den begeisterten Besucherinnen und Besuchern war die Stimmung einhellig: „Eine tolle Location für ein Stück, das gleichermaßen zum Lachen anregt und zum Nachdenken einlädt,“ schwärmt eine Besucherin. Ein weiterer Gast fügt hinzu: „Die Figuren sind so lebendig und sympathisch, ich konnte gar nicht anders, als mit ihnen mitzufühlen. Ein wunderschöner Abend!“