Flag Football : Eagles träumen von den USA

Schulmannschaft des SMG spielt um die Qualifikation für die WM.

Strümp. Meerbusch bleibt die Hauptstadt Deutschlands in Sachen Flag Football. Zum vierten Mal sicherten sich die Eagles vom Meerbusch-Gymnasium (SMG) im Mai den nationalen Titel. Am Wochenende versuchen die Strümper nun, sich nach 2004 und 2005 in Frankfurt erneut die europäische Krone aufzusetzen.

Die besten drei Teams dieses Endrundenturniers fahren Anfang August zur WM nach New Orleans. Nach Vancouver (2004: Platz sechs) und Peking (2005: Platz zehn) steht für die jungen Gymnasiasten also ein erneutes Abenteuer in Aussicht.

Für den Erfolg dieser abgeschwächten (Schul-)Variante des American Football sind in Strümp viele Personen verantwortlich. Arndt Weule natürlich, der die Schul-AG aus der Taufe hob und das Team 2001 zur ersten Deutschen Meisterschaft führte. Doch inzwischen ist der Lehrer in die zweite Reihe getreten und hat seinen einstigen Schützlingen das Zepter überreicht.

Fabian Schlieck war 2001 Mitglied des ersten Teams, seit 2004 ist er der Coach. "Spätestens die Reise zur WM nach Kanada hat einen regelrechten Boom ausgelöst", sagt der 18-Jährige. Jedes Jahr würden neue Talente nachrücken. "Die Ansprüche sind mit jedem Jahr gestiegen, aber wir konnten das Niveau immer hoch halten."

Schlieck spielt mittlerweile bei den Düsseldorfer Panther "richtig" Football, und davon profitieren auch die jungen Flag Footballer. "Ich kann mir dort vieles abschauen und Übungseinheiten übertragen." Fünf bis sechs Stunden investiert er jede Woche in seinen Coaching-Job. Und er ist mehr denn je überzeugt, dass die jetzige Mannschaft eine der besten überhaupt in der erfolgreichen Flag Football-Ära am Meerbusch-Gymnasium ist: "Wir packen es und fahren nach New Orleans!"

Doch ganz einfach wird es nicht, denn in der Gruppe der Deutschen sind neben dem Neuling Dänemark auch die starken Spanier und Österreicher. Die Parallelgruppe würde eher Fußballfans beeindrucken: Italien, Frankreich, England, Holland.

Aber auch Annabelle Ferlings ist zuversichtlich: "Unter die ersten Drei kommen wir ganz bestimmt", erklärt die 13-Jährige optimistisch. Annabelle ist das einzige Mädchen in der Mannschaft, fühlt sich aber "voll integriert. Die Jungs behandeln mich wie jeden anderen Spieler auch".

Für sie bedeutet Flag Football mehr als nur schnöder AG-Sport. "Da ist ein echtes Team zusammengewachsen. Und wir alle haben das große Ziel WM in den USA vor Augen." Nächstes Jahr hört sie wegen der Altersbeschränkung auf, dann will sich Annabelle wieder ihrem zweiten Hobby widmen: Basketball.

Dass Flag Football ganze Familien-Dynastien am Meerbusch-Gymnasium hervorbringen kann, beweisen die Krauses. Patrick Krause stand 2004 in Vancouver auf dem Platz, und seine Schilderungen müssen so euphorisch gewesen sein, dass nun auch seine Brüder Dominik (14) und Marco (12) das Eagles-Trikot überstreifen.

"Bei Begegnungen hier in der Umgebung stand stets die ganze Familie am Spielfeldrand. Da bleibt so etwas nicht aus", lacht der 17-Jährige, der inzwischen in den Trainerstab eingebunden ist. "So ganz kann man halt nicht loslassen."