Fußball: Das erste von zwei Endspielen

Heute müssen die Bayer-Handballer in Nettelstedt antreten. Das Rückspiel am Mittwoch war nach Stunden ausverkauft.

Dormagen. "Showdown Teil 1": heute Abend geht es für den TSV Bayer Dormagen ab 20.15 Uhr im ersten Relegationsspiel beim TuS Nettelstedt-Lübbecke darum, sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu schaffen. Die endgültige Entscheidung fällt am Mittwoch in Dormagen. "Um ehrlich zu sein, Lübbecke hat in diesen Relegationsspielen überhaupt nichts zu suchen. Das Team ist klarer Favorit, die Mannschaft gespickt mit Nationalspielern. Aber abgerechnet wird am Ende", sieht TSV-Torhüter Joachim Kurth die Rollen klar verteilt und ergänzt: "Ich hätte lieber gegen Düsseldorf gespielt. Da wäre ich mir sicher gewesen, dass wir es schaffen, aber so wird es verdammt schwer." Kurth hat eine besondere Beziehung zu Lübbecke, ist er doch mit einer Lübbeckerin verheiratet und hat dort gemeinsam mit TSV-Manager Uli Derad 1994 den Bundesligaaufstieg gefeiert. Sein Gegenüber Torsten Friedrich, Torhüter des TuS, blickt dem Relegationsspiel gegen die Rheinländer hingegen zuversichtlich entgegen: "Wir haben seit vier Spielen nicht mehr verloren und wollen diese Serie fortsetzen", so Friedrich, der schon auf Erfahrung einer Relegationsrunde zurückblicken kann. Mit Solingen scheiterte er 2003 am Wilhelmshavener HV. "Das Hinspiel hatten wir mit sieben Toren Differenz verloren. Im Rückspiel hat uns der Sieg mit fünf Treffern Differenz nichts mehr genutzt", erinnert er sich. Eine Erfahrung, die er mit Kurth teilt, der mit dem TSV Bayer im letzten Jahr in der Relegation ebenfalls an Wilhelmshaven scheiterte. Doch das soll sich nicht wiederholen: "Egal wie hoch der TuS am Donnerstag gewinnt: Zuhause holen wir jeden Rückstand auf!"

Lübbecke hat Respekt vor Dormagen, aber keine Angst

Neben guter Laune strahlt "Jojo" eben auch Optimismus aus. Die Stimmung bei den meisten Lübbecker Spielern war dagegen am Montag ein wenig gedrückt, nur langsam kehrte die Entschlossenheit zurück, mit der die Relegation bestritten werden soll. "Wir haben Respekt vor Dormagen, aber keine Angst. Wir sind der Erstligist, den Dormagen erst einmal überholen muss", so Friedrich. Lübbeckes Trainer Velimir Kljaic nutzt seine weithin bekannte bildhafte Sprache. "Wir sind jetzt in der Relegation. Das ist so, als würde man von München nach Hamburg fahren und in Hannover plötzlich im Stau stehen. Da wird man auch nicht umkehren, sondern sich durchbeißen." Kljaic ist aber nicht gut auf die Dormagener zu sprechen, weil die sich über die Verlegung der Partie von Samstag auf Freitag und dann auf Donnerstag beschwert hatten. "Wir wollen doch alle, dass die sportliche Fairness im Mittelpunkt steht. Die wäre nicht gegeben, wenn wir ohne unsere Nationalspieler antreten müssten." Durch die letzte Verschiebung steht neben dem verletzten Dirk Hartmann nun nur Sandu Iacob nicht zur Verfügung. Iacob wird vom rumänischen Verband, der die EM-Qualifikationsspiele gegen Schweden vor der Brust hat, nicht freigegeben. Dormagen fehlt weiterhin Adrian Wagner wegen Verletzung, ansonsten kann TSV-Trainer Kai Wandschneider aus dem Vollen schöpfen.

Dass die Dormagener Fans an ihre Mannschaft glauben, steht jedenfalls fest: Binnen weniger Stunden waren gestern sämtliche Eintrittskarten für das Rückspiel im TSV-Bayer-Sportcenter restlos ausverkauft.