Handball/Bayer Dormagen: „Das Ding hier ist noch lange nicht durch“

Der TSV Bayer Dormagen hat die Hoffnung noch längst nicht aufgeben und will in Stralsund seine Chance nutzen.

Dormagen. Es wäre vermessen, von einem Wunder zu sprechen, das der TSV Bayer Dormagen am Sonntag ab 17 Uhr im Rückspiel der Bundesliga-Aufstiegs-Relegation beim Stralsunder HV benötigt. Dafür ist die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider letztlich auch einfach zu gut im Vergleich mit dem Gegner, der ihr im Hinspiel ein 31:31 abtrotzte. Doch Hoffnung gibt es allemal, nimmt man allein die zweite Halbzeit zum Maßstab, als sich die Dormagener auf die unkonventionelle Spielweise des Nordzweiten eingestellt hatten und innerhalb von zehn Minuten aus einem 10:17-Rückstand ein 18:18 machten. "Da muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wie sie sich derart in die Partie zurückgekämpft hat, das war beeindruckend."

Im Angriff des TSV Bayer fehlte eine führende Hand

Dennoch hat er der Coach natürlich erkannt, wo die Schwächen bei seinem Team lagen: "Wir haben zu viele Konter zugelassen. Im Angriff hat zudem die führende Hand gefehlt", bedauert er, dass man die Partie nicht wenigstens mit einem Tor Vorsprung gewinnen konnte. "Das wäre für die Moral wichtig gewesen. Wir sind aber noch nicht raus dem Rennen." Das sieht sein Konkurrent auf der Trainerbank, Holger Schneider, ähnlich: "Das Ding hier ist noch lange nicht durch." Was muss der TSV anders machen, wenn die zweite Relegationsrunde gegen den Drittletzten der Bundesliga noch erreicht werden soll: Zum einen muss der Abwehrblock besser stehen. Dass Kreisläufer Rico Göde zu sieben Treffern kam, ist ebenso wenig akzeptabel wie die Lücken auf den Außenpositionen. Im Angriff sollten die Dormagener mehr Geduld üben, nicht den vorschnellen Abschluss suchen, um so Torhüter Igor Levshin unnötig warm zu schießen. Es locken zwei mögliche Entscheidungsspiele um den Bundesliga-Aufstieg gegen die HSG Düsseldorf, die neben Wetzlar und Nettelstedt Kandidat für Rang 16 ist. Es wird auch in Stralsund sicher ein Duell auf Augenhöhe. Und wie sagt TSV-Manager Uli Derad: "Totgesagte leben länger. Egal, wer von den beiden Teams das Rennen macht, ich sehen keine schlechten Karten in Runde zwei gegen den Bundesliga-Sechzehnten."