Büderich: Restaurant am Landsknecht - Sorbet regt zum Nachdenken an

Seit einem Jahr besteht das Restaurant am Landsknecht. Der Chef hat endlich seinen Wunschkoch und das Hotel macht auch Fortschritte.

<strong>Büderich. Seit etwas mehr als einem Jahr empfängt das Restaurant am Landsknecht nun seine Gäste, und der Geheimtipp hat sich inzwischen in der kulinarischen Szene etabliert. "Ich habe viele Köche ausgetestet, jetzt bin ich offensichtlich endlich fündig geworden", setzt Inhaber Primo Lopez große Hoffnungen in seinen aktuellen Küchenchef Detlef von Koeding. Denn: "Was hilft es mir, wenn die Leute sagen: Primo, es ist schön bei dir, aber gegessen habe ich schon besser."

Zehn Zimmer in individuellem Stil

Und auch das große Sorgenkind des Galiziers in dem klassischen Turmbau macht Fortschritte. "Wir sind dabei, das Hotel von Grund auf zu sanieren." Zehn Zimmer will Primo Lopez ab Frühsommer 2008 anbieten, die alle in einem individuellen landestypischen Stil eingerichtet werden. Da auch die Hochzeitsmesse wieder um diese Zeit herum im Landsknecht stattfinden soll, wird bereits darüber nachgedacht, die beiden Termine miteinander zu verknüpfen. Genug Anfragen, Hochzeitsfest und -nacht an einem, eben diesem Ort zu gestalten, habe es jedenfalls schon gegeben. Dass Detlef von Koeding etwas von seinem Handwerk versteht, konnten gut betuchte Gäste am Montagabend im Rahmen eines Degustationsmenüs erfahren. Sommelier Christoph Schönegge reichte dazu edle Weine - vom Cava, "dem Champagner Spaniens", über Riesling und Sancerre bis zum 2003er Vitovska aus Italien, "der mindestens drei Jahre lagern muss, ehe er überhaupt trinkbar ist", so Schönegge. Das ist zeitlich aber nichts im Vergleich zum Sherry Sacromonte, der geduldig 15 Jahren in Fässern dem Trinkgenuss als Digestif entgegenfiebert.

Dass der Gast sich dieses verdauungsfördernde Abschlussgetränk verdient hatte, stand nach vier Stunden Schlemmen zuvor außer jeden Zweifels. Nach den Variationen von Gamba auf Tartar von hierzulande oft zu Unrecht vernachlässigten violetten Kartoffeln, erfuhr der Gourmet zu seiner Überraschung, dass das angekündigte Wachtel-Bonbon optisch tatsächlich einem Knallbonbon ähnelte.

Wer schließlich auch noch die Schokoladen-Triologie zum Abschluss schaffte, der dürfte kurz vor Mitternacht den investierten Menü-Preis längst vergessen haben. Was sind schon 98 Euro?