Schule: Runder Tisch als tragbarer Kompromiss

CDU wehrt sich gegen konkrete Maßnahmen zur Einführung von zieldifferentem Unterricht.

Meerbusch. Am Anfang steht ein Kompromiss: Vertreter aller Fraktionen sowie der Verwaltung wollen sich "zeitnah", wie es heißt, mit den Leitern der weiterführenden Schulen an einen Tisch setzen, um zu klären, ob und wie in Meerbusch ab dem Schuljahr 2008/2009 zieldifferenter Unterricht an Haupt-, Real-, Gesamtschule oder einem der beiden Gymnasien angeboten werden kann. Externe Experten sollen erst zu einer späteren Gesprächsrunde - falls es diese gibt - hinzugebeten werden. Darauf einigte man sich im Schulausschuss.

Die von der Ampel formulierte Aufforderung an die Schulen, anzugeben, wie und unter welchen Voraussetzungen an ihrer Einrichtung zieldifferenter Unterricht angeboten werden könnte, wird von den Antragstellern ebenso zurückgestellt wie die Idee, den städtischen Haushalt so zu fassen, dass im nächsten Jahr Geld für dieses Unterrichtsangebot abrufbar ist.

Die CDU-Mehrheit will diese Punkte nicht mittragen, weil sie darin einen Zwang für die Schulen sieht. Das Ergebnis "Runder Tisch" kam im Schulausschuss erst nach Diskussion und Sitzungsunterbrechung zustande.

Petra Schoppe (CDU) betonte gleich zu Beginn, dass ihre Fraktion "auf keinen Fall eine Schule zu zieldifferentem Unterricht zwingen" werde. "Die Schule selbst muss die Initiative ergreifen, und zumindest ein Teil des Kollegiums muss dahinter stehen."

"Von Zwang ist im Antrag nirgends die Rede", verweist Jürgen Peters (Grüne) darauf, dass man die Schulen nur um eine Wunschliste bitten wolle, damit ermittelt werden könne, wie hoch jeweils die Kosten für räumliche und sächliche Veränderungen seien. "Wir sind doch in der Verantwortung und müssen den Schulen sagen, was wir bereit sind zu tun."

Unter der Voraussetzung, dass keine Schule sich freiwillig melde, könne sich seine Fraktion auch "einen klaren Beschluss vorstellen, dass das Angebot umzusetzen ist". Er habe angesichts der Bedenken den Eindruck, dass "wir uns vor dem Ratsbeschluss von 2005 für die Einführung des zieldifferenten integrativen Unterrichts drücken".