Lank: Geocaching - Schnitzeljagd nach Koordinaten

Geocaching ist ein Abenteuer für Eltern und Kinder. Bei der modernen Schnitzeljagd spielt das GPS-Gerät mit Kompass eine zentrale Rolle.

Lank. Als Mountainbike-Fan hat Paul Wichtrup lange nach einem guten Navigationsgerät gesucht. In der Beschreibung der Geräte las er immer wieder "Geocaching". "Was ist denn das?", fragte sich Wichtrup und forschte im Internet nach. Diese Neugier führte ihn zu einem Spiel, dass den vierfachen Vater nun schon seit anderthalb Jahren fasziniert.

Geocaching ist eine Art moderne Schnitzeljagd. Das GPS-Gerät mit Kompass, das sich Wichtrup für Mountainbike-Touren zulegte, spielt eine entscheidende Rolle. Auf verschiedenen Internetseiten findet man Koordinaten für versteckte Schätze - Dosen, die in ihrer Größe von der Filmdose bis zur Butterbrotdose variieren. Sie sind die so genannten Caches.

Die Koordinaten führen mal direkt, mal auf Umwegen zu den Caches. Die enthalten einen Zettel, manchmal einen Stift. Spezielle Caches bergen ein kleines Geschenk, das man im Tausch gegen etwas Gleichwertiges oder Wertvolleres mitnehmen darf. Tauschgegenstände sind zum Beispiel Schlüsselanhänger, Figuren von Playmobil oder kleine Taschenlampen - besonders für Kinder ist die Schatzsuche dann doppelt spannend.

Selbst im Urlaub geht Wichtrup dem geliebten Hobby nach. In der Schweiz und in Frankreich hat er schon Caches geloggt. Dabei hilft dann auch die Familie. "Mit den Koordinaten wird man nicht direkt zum Cache geführt, man muss vor Ort suchen oder ein Rätsel lösen, das neue Koordinaten preis gibt", erläutert Wichtrup.

Besonders spannend war das für ihn und die Familie in einer Höhle in Frankreich. "Das GPS-Gerät funktionierte nur bis zum Eingang der Höhle. Ab da mussten wir uns selber zurecht finden. Mit Taschenlampen tasteten wir uns in die Höhle vor."

Auch in Meerbusch gibt es einen Cache, der nur mit Taschenlampen zu finden ist. Es handelt sich um einen so genannten "Nachtcache", der nur im Dunkeln funktioniert. Das Versteck befindet sich am Latumer See, Genaueres verrät Wichtrup nicht. Er empfiehlt diesen Cache als Abenteuer für Eltern und Kinder, da Reflektoren, die man mit der Taschenlampe anstrahlt, den Weg weisen.

Die Geheimhaltung macht die GPS-Schnitzeljagd für den Familienvater noch reizvoller. Am liebsten sucht er in "lost places". Das sind verlassene Gebäude oder Plätze, zu denen man sonst nicht kommt. Auf abgelegenen Pfaden begleiten ihn die beiden jüngsten seiner vier Kinder gerne . Wie etwa in einer Ziegelei in Wesel.

Das GPS-System, auf dem Geocaching beruht, wurde vom US- Verteidigungsministerium entwickelt. Seit 2000 können Zivilisten das System mit einer Genauigkeit auf bis zu zehn Metern nutzen.

Am 3. Mai 2000 versteckte der Amerikaner Dave Ulmer eine Dose mit Tauschgegenständen in den Wäldern von Portland und gab die Position im Internet bekannt. Damit waren die Caching-Elemente definiert: Gefäß, Tauschgegenstände, Logbuch.

In Deutschland wurde am 2.Oktober 2000 der Cache "First Germany" gelegt.