Buretheater probt „Dä Kawenzmann“
Das Stück im rheinischen Platt wird ab 14. Oktober wieder im Forum Wasserturm gezeigt.
Das rheinische Platt spiegelt die Mentalität der Menschen, die hier leben wider. Das zeigt auch das Stück „Dä Kawenzmann“, das vom Lotumer Buretheater dieses Jahr im Forum Wasserturm in Lank aufgeführt wird. Jeder Einzelne im Publikum wird sich auf der Bühne wiederfinden. Und das ist auch das Ziel dieser Mundartkomödie in fünf Akten.
Karl Schmalbach hat das Stück 1988 für die 700-Jahr-Feier der Stadt Düsseldorf geschrieben. Uraufgeführt wurde es im selben Jahr im Theater an der Luegallee in Düsseldorf-Oberkassel. Der Autor selbst trat dabei erstmals als Schauspieler auf. 1994 wurde „Dä Kawenzmann“ schon einmal beim Lotumer Buretheater aufgeführt. Nun, in der Spielzeit 2016, kommt es mit einer zusätzlichen Eingangsszene ein zweites Mal in Lank-Latum auf die Bühne.
Trotz des hohen Anteils an rheinischem Platt kann man dem Inhalt des Stückes ohne Probleme folgen.
Das Stück spielt in den 80er Jahren, lässt sich aber ohne Probleme auf die heutige Zeit übertragen. Es geht um Bauernschläue und die Kunst auf dem Land („de Kunst em Dörp“). Da ist ein Konflikt unausweichlich, denn der moderne Künstler versteht den Bauern nicht und der Landbewohner den Künstler nicht — weder seine Gedanken noch seine Sprache. Der angehende Bildhauer Boris Bammel, der von Andreas Stephan gespielt wird, mietet die alte Scheune der Bauernfamilie Schmitz, um sie zu seinem Atelier zu machen. Sein Vater, der Erfolgsautor J. M. Bammel, dargestellt von Wolfgang Küsters, macht sich Gedanken um seinen nicht zu durchschauenden Sohn. Angela Pütz als Bäuerin Trina steht derweil für den „Künstler“ Modell und gerät dadurch in mächtige Turbulenzen. Peter Pütz spielt ihren Mann, den Bauern, und übernimmt gleichzeitig auch die Spielleitung. Ihm geht es scheinbar nur ums Geld, und so vermietet er seine Scheune an Boris. Elvira, die feine Dame aus der Stadt, gespielt von Monika Pütz, will anfangs nicht so recht ins Bild passen. Was sucht sie auf dem Land? Das gesamte Geschehen auf dem Hof wird von der Nachbarin beobachtet. Diese wird von Liesel Beeck dargestellt.
So gibt „Dä Kawenzmann“ einen überraschenden Blick auf die Auseinandersetzung um „Kunst im öffentlichen Raum“ am Niederrhein und hinterlässt Boris Bammels ungewöhnliches Erstlingswerk als Bildhauer im Gedächtnis des Publikums. Das sechsköpfige Ensemble wird von den zwei Souffleusen Barbara Skerhut und Astrid Pinkert sowie von Rainer Skerhut, dem Bühneninspektor, unterstützt. Das Bühnenbild wurde von Günther Margielski entworfen und von der Schreinerei Wolfgang Knüpfer beim Bau umgesetzt. Werner Schmalbach ist unter anderem für die Fotos zuständig.
Zurzeit befindet sich das Ensemble mitten in den Proben. Die Premiere findet am Freitag, 14. Oktober, um 20 Uhr im Forum Wasserturm statt. Danach folgen bis zum 14. November 14 weitere Aufführungen. Karten im Vorverkauf gibt es bei Mrs. Books in Lank für zwölf Euro. Der Verkauf von Restkarten findet an der Abendkasse statt.