Dieter Patt kandidiert nicht mehr

Die CDU schlägt Kreisdirektor Petrauschke als Nachfolger vor.

Rhein-Kreis Neuss. Einerseits war es eine Überraschung, andererseits haben es einige bereits geahnt: Landrat Dieter Patt stellt sich nicht mehr für eine weitere Legislaturperiode zur Wahl. Neuer Kandidat der CDU soll Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke werden.

Die offizielle Nominierung steht zwar noch an, allerdings sorgte allein die Nachricht, dass Patt sich nach Ablauf seiner Amtszeit im Oktober 2009 von seinem Posten zurückziehen möchte, für Bedauern - nicht nur unter seinen Parteikollegen. Auch die Fraktionsvorsitzende der SPD, Ulrike Apel-Haefs, lobte die Arbeit von Patt: "Er hinterlässt ein Ergebnis seiner Arbeit, was für den Kreis sicherlich nicht von Nachteil ist." Vermutlich werde sich ihre Fraktion bis Ende des Jahres für einen eigenen Kandidaten entschieden haben.

"Ich mag ihn menschlich sehr und man kann für die politische Arbeit viel von ihm lernen", war Bijan Dijr-Sarai (FDP) voll des Lobes. Auch Petrauschke schätze er sehr: "Er ist ein Fachmann und weiß, wo es langgeht. Er ist so zu sagen Mister Rhein-Kreis Neuss."

Petrauschke selbst zeigte sich noch zurückhaltend: Solange er nicht offiziell nominiert sei, gebe es keinen Wahlkampf. Die Entscheidung, sich um den Posten zu bewerben, sei über Jahrzehnte gewachsen: "Wenn man nach 24 Jahren in der Kreisverwaltung noch immer das Gefühl hat, etwas tun zu können, reizt das." Deshalb habe er andere Angebote stets zurückgewiesen.

Patt kündigte an, zwar bis zum letzten Tag in gleichem Tempo wie bisher in seinem "24-Stunden-Job" weiterarbeiten zu wollen, aber zugleich freue er sich auf seine weitere Lebensplanung. Diese war seit insgesamt 50 Jahren durch Arbeit bei der Stadt Neuss und dem Kreis geprägt. Nach der Amtszeit sollen wieder Musik, Kunst und auch Sport sein Leben stärker bestimmen: "Ich möchte mir gönnen, mein Leben ziemlich frei zu gestalten."

Oft habe er gute Chancen für seinen Posten vorbeiziehen lassen. Überraschend sei diese Entscheidung nicht gefallen, er habe sie lange mit seinen politischen Freunden abgestimmt und den richtigen Zeitpunkt abgewartet. Petrauschke sei für ihn als Nachfolger der "Idealfall". "Der Posten ist bei ihm in guten Händen."