Büderich: HJ-Heim soll ein Denkmal werden

Historie des Gebäudes wird dokumentiert.

Büderich. Wer ins Bürgerbüro Büderich geht, betritt ein unauffälliges, aber ortsgeschichtlich und architektonisch bedeutendes Haus. So sehen es die Denkmalschützer und mit ihnen die Kulturpolitiker in CDU und SPD: Gegen die Stimmen von Grünen und FDP wollen sie die ehemalige Heimat der Hitler-Jugend unter Denkmalschutz stellen. Gesine Wellhausen (FDP) sieht dafür keinerlei Notwendigkeit. "Die Jugend ist vom Nationalsozialismus massiv missbraucht worden", meint Wellhausen. Die Erinnerung daran wachzuhalten, mache keinen Sinn. Als Stätte kritischen Gedenkens biete sich der sachliche Bau am Dr.Franz-Schütz-Platz nicht an. "Die Schrecklichkeit und der Größenwahn des Regimes werden hier nicht deutlich."

Auch die Grünen ließen sich durch den Beschluss, eine historische Dokumentation im Foyer des Gebäudes zu zeigen, nicht umstimmen. Ein Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, werte es zwangsläufig auf, mache es zu etwas Besonderem, gab Winfried Schmitz-Linkweiler zu bedenken. "Das wollen wir nicht, das ist ein grundsätzlich falsches Zeichen." Außerdem verbaue man sich damit jede großzügige Platzgestaltungsmöglichkeit.