Herlitz will das Profil der Christdemokraten schärfen
Der CDU-Stadtverband hat Carsten Herlitz mit einem Denkzettel als Vorsitzenden bestätigt.
Meerbusch. Das Ergebnis ist ein klares Signal: Carsten Herlitz bleibt Vorsitzender des CDU-Stadtverbands. Aber der Osterather hat von 64 Stimmberechtigten in der Stadtverbandsversammlung der CDU am Mittwochabend in der Gaststätte Grotenburgs nur 44 Ja-Stimmen erhalten.
Kein Gegenkandidat, 15 Nein-Stimmen, fünf Enthaltungen — das ist kein überragend gutes Ergebnis. „Man freut sich immer über 100 Prozent Zustimmung, aber ich nehme die Gegenstimmen als Ansporn, in zwei Jahren ein besseres Ergebnis zu erzielen“, kommentiert Herlitz den Denkzettel.
Damit will er sofort beginnen. Man müsse die Kommunalwahl 2014 im Blick haben und sich inhaltlich klar aufstellen: interkommunale Zusammenarbeit sowie die Themen Wirtschaft, Familie oder Kinderbetreuung seien Bereiche, in denen das Wahlprogramm fortgeschrieben werden müsse. Alle Parteimitglieder wolle er einbinden. „Wir wollen eine lebendige Partei bleiben“, sagt Herlitz.
Klare Konturenbildung — das sei vor allem wichtig angesichts einer Kooperation. „Klar ist“, so Herlitz, „dass es in der Partei eine gewisse Unzufriedenheit über die Kooperation mit den Grünen gibt.“ Da ginge verloren, so die Kritiker, wofür die „CDU pur“ stehe.
Herlitz bezieht die Kritik nicht auf die „inhaltlich gute“ Arbeit mit dem Partner: „Die Kooperation funktioniert gut, ist gefestigt und wird auch weiterhin halten.“ Alternativen dazu sieht er momentan nicht: „Der FDP in Meerbusch ist der wirtschaftspolitische Kompass verloren gegangen, die SPD ist nicht gut aufgestellt und die UWG ist eine One-Man-Profilierungsshow“, kritisiert er die Kollegen unverblümt.
In die Profilschärfung der CDU will er möglichst viele Mitglieder einbeziehen. Unterstützen werden ihn wohl auch seine Vorstandskollegen, die wie er am Mittwoch für zwei Jahre gewählt wurden: Petra Schoppe (51 Ja-Stimmen) und Jörg Wartchow (53 Ja-Stimmen) vertreten Herlitz, Mike Kunze (49 Ja-, 12 Nein-Stimmen) übernimmt die Geschäftsführung der Partei. Nach zwölf Jahren im Parteivorstand wurde Nicole Joliet-Heising aus dem Gremium verabschiedet. vlo