Kirche will Kita bauen
Die Stadt braucht Kita-Plätze in Lank, die Kirche hat ein Grundstück. Jetzt sind beide handelseinig geworden.
Lank. Für die Mammutaufgabe, ausreichend viele Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen, hat die Stadt in Lank offenbar eine Lösung gefunden. Die Katholische Kirchengemeinde St. Stephanus baut die fünfgruppige Kita auf eigenem Grundstück und sucht einen passenden Träger.
Die Stadt verpflichtet sich ihrerseits, für den Teil der Mietkosten, der nicht durch öffentliche Mittel gedeckt ist, geradezustehen. Für die Stadt geht es angesichts leerer Kassen darum, die Kosten niedrig zu halten. „Das gelingt nur, wenn man kein Grundstück kaufen muss“, sagt die Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage.
Über das Ausschlussverfahren bei der Suche nach einem geeigneten Standort näherte man sich der Lösung. Ein Grundstücksbesitzer winkte ab, das städtische Grundstück an der Rottstraße war in der engeren Wahl. Doch hätte der B-Plan langwierig geändert werden müssen, außerdem liegen die Kitas Unterm Regenbogen, Schul- und Hauptstraße ganz in der Nähe.
Also trat die Stadt an die Gemeinde heran. Ob sie vielleicht Interesse hätte? Leo Jürgens, Ratsherr und Mitglied des Kirchenvorstands, konnte der Idee viel abgewinnen. „Und dann habe ich meine Kirchenbrüder weichgeklopft“, sagt er scherzhaft.
Das Grundstück am Pfarrgarten liegt zentral, das Haus ist verwaist, seitdem Pfarrer und zuletzt das Pfarrbüro ausgezogen sind. Vorteil für alle: Die Aufstellung eines Bebauungsplans ist nicht notwendig. Nachdem sie das Grundstück zuerst in Erbpacht vergeben wollte, will die Gemeinde nun auf eigenem Grundstück selbst bauen. Den Betrieb soll allerdings jemand anderes übernehmen. „Wir suchen einen kirchennahen Träger“, berichtet Jürgens.
Dringender noch ist die Entscheidung für einen Architekten, denn „ich will Tempo haben“, sagt Jürgens. Das deckt sich mit den Hoffnungen der Stadt: Schon im Kindergartenjahr 2013/2014 soll die Einrichtung eröffnet werden. „Für die Stadt ist das eine tolle Lösung an einem tollen Standort“, sagt Dezernentin Mielke-Westerlage dankbar.
Ob das alte Pfarrhaus stehen bleibt? „Es besteht nicht die Absicht, das Haus abzureißen“, sagt Jürgens. Im Gegenteil: Er stellt sich vor, dass es Teil eines attraktiven Ensembles werde.
„Es muss hier etwas Gutes und Schönes entstehen“, sagt der Lanker mit Blick auf den zentralen Standort.