Lank-Latum: Wo stand die alte Kirche?

Heimatkreis Lank gibt Grabung auf dem Alten Markt in Auftrag.

Lank-Latum. Der Heimatkreis Lank will Gewissheit haben. Bis heute ist nicht klar, wie groß die alte, 1834 abgerissene Pfarrkirche in Lank wirklich war. "Es gibt zwei Versionen der Grundrisse. Der eine stammt vom Architekten der neuen Kirche aus dem Jahr 1845, der andere beruht auf einer alten Flurkarte von1860. Beide variieren in ihren Ausmaßen", erklärt Heimatkreis-Geschäftsführer Franz-Josef Jürgens.

Seit Dienstag nimmt eine Fachfirma aus Duisburg punktuell archäologische Grabungen im Umfeld der St.-Stephanus-Kirche vor. Die Sondierung wird vorgenommen, wo man Reste der Außenmauern vermutet. Legen die Wissenschaftler gar Eckstücke frei, ist klar, welche der alten Skizzen die Wirklichkeit abbildet.

"Das geht natürlich nicht mal eben so. Wir haben uns eine Genehmigung der zuständigen Denkmalbehörde eingeholt und auch Absprachen mit der Stadt waren notwendig, da die Grabungen zum Teil auf städtischen Flächen durchgeführt werden", sagt Jürgens.

Wie man die Lage des Fundaments im Boden später über der Erde sichtbar machen will, stehe zwar noch nicht fest, der Heimatkreis-Vorsitzende Franz-Josef Radmacher kann sich aber gut vorstellen, ein farblich variierendes Pflaster oder Markierungen im bestehenden Pflaster zu verwenden. "Dazu müssen dann aber Absprachen mit der Stadt und natürlich der Kirche getroffen werden."

Fakt ist: Die romanische Vorgängerkirche war viel kleiner als ihre Nachfolgerin, außerdem verlief der Bauquader parallel zum Alten Markt. Unklar ist, wozu das in alten Skizzen auftauchende Endstück des Baus, das fast bis an die heutige Hauptstraße reichte, genutzt wurde.

"Es könnte ein Chor gewesen sein, womöglich aber auch nur eine Treppe", spekuliert Radmacher. Was für letztere These spricht, sei der überlieferte Bericht, dass sich im Haus direkt gegenüber eine Gaststätte mit dem Namen "Zum Kirchentreppchen" befand.

Da der Heimatkreis die Grabungen selbst finanziert, hofft Jürgens, dass man mit drei, höchstens vier Tagen auskommt. "Treten Eckstücke zutage, kann auch alles sehr viel schneller gehen. Dann hätten wir historische Sicherheit über den Verlauf der Außenmauern."