Meerbusch: Behindertenverein hat Bauverein als Partner

Betreutes Wohnen: Finanzierung auf wackligen Füßen.

Meerbusch. In der Sitzung des Sozialausschusses warb der Verein für Behinderte noch einmal für den Traum eines Hauses, in dem Schwerstbehinderte gemeinsam eigenverantwortlich wohnen und bei Betreuungspersonal, Umfang der Betreuung oder Mitbewohnern Einfluss nehmen können. Rund 60 Quadratmeter groß sollen die barrierefreien Wohnungen für insgesamt zehn, meist erwachsene Kandidaten sein. Der Verein für Behinderte würde als Vermieter auftreten.

Doch während man bei Grundstückssuche mit Unterstützung der Stadt längst fündig geworden ist, hapert es nach wie vor an der Finanzierung. Rund zwei Millionen Euro sind für den Bau fällig, "und das ist allein durch Spenden nicht zu finanzieren", so Armin Woisky, zweiter Vorsitzender, der darüber hinaus auf einen Grundstücksvertrag mit der Stadt auf Erbpachtbasis hofft.

Dass das anvisierte Grundstück in Osterath inzwischen vernachlässigt wird, hat einen guten Grund. Denn mit dem Bauverein hat man einen Partner an der Seite, der die Idee vorantreibt, jedoch Büderich im Rahmen eines geplanten Mehr-Generationen-Projekts bevorzugt. Auch die Alexianer-Klinik habe eine Unterstützung in Aussicht gestellt.

Im Ausschuss erfuhren die Initiatoren moralische Unterstützung und erhielten produktive Ratschläge. Die Möglichkeit der Förderung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege würde sich durch den Pilotcharakter des Wohnprojekts eher noch erhöhen, warf Jörg Wartchow (CDU) ein. Und Gabriele Schmidt (FDP) gab zu bedenken, dass eine stationäre Betreuung den Staat viel mehr koste, und dieses Geld bei einer ambulanten Lösung ja eigentlich nicht verloren gehen dürfte.