Osterath: Wetterhahn zurück auf Turmspitze

Kreuz und Hahn, beide durch den Orkan Kyrill stark beschädigt, schmücken wieder die Nikolauskirche.

Osterath. Der Orkan Kyrill hat im Januar dieses Jahres überall massive Schäden verursacht, die auch heute noch in den Stadtteilen zu sehen sind. Doch während der ein oder andere umgeknickte Baum in Waldgebieten die Gemüter eher kalt lässt, haben die Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde in Osterath einen Termin besonders herbeigesehnt: die Wiedererrichtung von Kreuz und Hahn auf der Turmspitze der St.Nikolauskirche.

Rückblick: Am 18. Januar hat Kyrill die hölzerne Konstruktion - der als Kaiserstiel bezeichnete Balken ragte mittig aus dem Pyramidendach heraus - des Turmkreuzes abgebrochen. Der Hahn stürzte zu Boden, das Kreuz wurde zum Glück noch durch den Blitzableiter aufgehalten und von der Feuerwehr geborgen. "Den Hahn fand später eine nette Dame, die ihn in der Sakristei abgab", erzählt Manfred Hering, Mitglied des Kirchenvorstandes.

Bei der näheren Untersuchung im Inneren des 30 Meter hohen Turmes zeigte sich, dass der über mehrere Geschosse reichende Kaiserstiel unmittelbar unter der Spitze des Daches eine Reparaturstelle aus früheren Epochen aufwies, die Experten auf eine Zeit vor 1850 datierten. "Diese Reparaturstelle sollte auch die Nahtstelle für den formgleichen neuen Kaiserstiel werden", erklärt Hering. Hierzu musste ein Teil der oberen Schiefereindeckung des Turms entfernt, die Befestigung der Gratsparren gelöst und nachher als Verbindung mit dem neuen Bauteil wieder hergestellt werden.

Das wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert stammende schmiedeeiserne Kreuz wies zwar keine sturmbedingten Schäden auf, es stellte sich jedoch heraus, dass Schmuck-Applikationen stark korrodiert waren und teilweise bereits fehlten. Daher entschloss man sich im Kirchenvorstand, das Kreuz restaurieren zu lassen.

Am Wetterhahn waren durch den Aufprall zwar starke Verformungen entstanden, die mit Geschick und Fingerfertigkeit aber wieder gerichtet werden konnten. Hahn und die beiden Hälften der Kreuzkugel erhielten eine Neuvergoldung. Und zu guter Letzt baute man für die Nachwelt noch eine Zeitkapsel mit aktuellen Informationen und Münzen in die Kugel ein.

Beim Pfarrfest wurden Turmkreuz und Hahn von Pastor Norbert Viertel gesegnet, jetzt haben die Osterather beides wieder auf der Kirchturmspitze installiert. "Wir können uns nur bei allen bedanken, die bei dieser Aktion geholfen haben", schließt Manfred Hering auch den Kegelclub "Goldener Boden" in seinen Dank mit ein. Deren Mitglieder haben bei einer Backaktion auf dem Handwerkermarkt 500 Euro für die Sanierung gesammelt.