Meerbusch: Presbyterium - Ehrenamtler nehmen Einfluss

Am 24. Februar wählt die evangelische Kirche neue Gemeindegremien.

Meerbusch. Über 13000 Mitglieder der evangelischen Kirche in Meerbusch sind am 24.Februar aufgerufen, neue Presbyterien zu wählen, die für die kommenden vier Jahre die Arbeit in den Kirchengemeinden leiten werden. In Büderich, Lank, Strümp und Osterath gilt es, 32 Plätze mit Ehrenamtlern zu besetzen.

Das Erfreuliche: "In allen Gemeinden finden tatsächlich Wahlen statt, da sich ausreichend Kandidaten gefunden haben", erklärt Pfarrer Gerhard Saß. In rund 25 Prozent der 777 Kirchengemeinden im Rheinland ist das nicht der Fall.

Engagierte Gläubige gibt es in Meerbusch sogar noch weit mehr. "Viele wollen sich nur in einem kleineren Bereich, etwa der Kirchenmusik, einbringen, ohne sich gleich ins Presbyterium wählen zu lassen. Die nehmen wir natürlich auch mit Kusshand", so Pfarrer Wilfried Pahlke.

Ein wenig Zeit muss man in der Tat investieren. "Ein Tag in der Woche kann da schon draufgehen. Für stark eingespannte Berufstätige, gerade auch jüngere, ist das schon zu viel", sagt Pfarrer Marc-Albrecht Harms.

Die Möglichkeit der Einflussnahme in den Presbyterien ist durchaus groß. Geistliche, finanzielle oder personelle Dinge werden in Ausschüssen oder Arbeitsgruppen mitentschieden, auch Jugendfragen oder Aspekte des Kirchenbaus sind Themen, die in diesem Leitungsgremium diskutiert werden.

Dennoch ist die Wahlbeteiligung erfahrungsgemäß bescheiden. "Zehn Prozent plus x sollten es schon sein, so Pahlke. "Vor vier Jahren hatten wir sogar 17 Prozent. Das wieder zu erreichen, wäre ein Traum." Ausgefüllt werden müssen zwei getrennte Wahlzettel für Gemeinde- und Mitarbeiter-Presbyter, Briefwahl ist ebenfalls möglich.

Um die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde an die Wahlurne zu bewegen, haben sich die Organisatoren einiges einfallen lassen: Gospel, Kirchenchor, Schauspiel, Café und jede Menge "Schmankerln" sollen für einen abwechslungsreichen Rahmen sorgen. Für Erstwähler in Büderich gibt es bei einer Teilnahme sogar Preise zu gewinnen (Hauptpreis: ein Video-iPod). Zudem veranstaltet Pahlke ein Kirchenquiz.

Da es überall mehr Kandidaten als Presbyterplätze gibt, gehen einige zwangsläufig leer aus. Das kann vor allem dann bitter sein, wenn sich - wie in Lank und Strümp - nur jeweils ein Kandidat mehr zur Wahl gestellt hat als es Plätze gibt. "Natürlich ist eine Mitarbeit in solchen Fällen dann trotzdem möglich und erwünscht", betont Saß. "Das hat zuletzt auch immer ganz gut geklappt. Aber in der Vergangenheit gab es schon Fälle, da haben sich gescheiterte Kandidaten in der Tat komplett aus der Gemeinde zurückgezogen."