Planungsausschuss unterstützt Wantikows Expandierungspläne

Meerbusch wird B-Plan für Außengelände in Ilverich aufstellen.

Meerbusch. Meerbuschs Selbstverständnis als "Stadt im Grünen" bekommt langsam eine leicht bizarre Note: Gartenbaubetriebe gedeihen und schlucken Land im Schutzgebiet. Nachdem der Gartenbaubetrieb Toni Selders in Büderich Stück für Stück mit Anlagen und Gebäuden aufs Land wächst, meldet nun das Unternehmen Wantikow an der Obere Straße in Ilverich Erweiterungswünsche an. Mit dem Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans verbinde er die Erwartung, "Bestehendes zu legalisieren" und "klar zu stellen, wohin die Reise geht", sagt Chef Ullrich Wantikow.

Was konkret geplant ist, weiß die Öffentlichkeit noch nicht. Dass es also "städtebaulich vertretbar" ist, wie die Verwaltung sagt, kann man glauben - oder auch nicht.

Jedenfalls folgten die Politiker Wantikows Antrag: Jetzt wird für den Außenbereich ein B-Plan aufgestellt. Das unterstützten alle Fraktionen, auch wenn Hans-Werner Schoenauer (SPD) den Erweiterungsprozess im Außengelände als "insgesamt unerfreuliche Geschichte" bewertet, die ihm Bauschmerzen bereite. "Wir lassen die Stadtteile nicht ausfransen, deshalb begrüßen wir, dass über die Aufstellung eines Bebauungsplans Klarheit geschaffen wird", formuliert er seine Erwartungen an das Planungsergebnis.

Die Grünen regten in diesem Zusammenhang an, grundsätzlich über Wünsche der Betriebe in den Außenbereichen zu sprechen und festzulegen, was wo passieren soll - was Bürgermeister Dieter Spindler bereitwillig zusagte. Ob die Informationen dann über den Stadtentwicklungsplan Meerbuschs hinausgehen, bleibt abzuwarten.

Keine Chance haben dagegen Anwohner im Alt-Schürkesfeld, die die Überarbeitung des B-Plans nutzen wollten, um ein zweites Haus auf ihr Grundstück setzen zu können. Bei einer Quadratmeterzahl von 1150 bis 1950 Quadratmetern schien das nicht nur Gesine Wellhausen (FDP) ein vertretbares Anliegen zu sein. "Wenn es im Meererbusch eine Wohneinheit auf 1000 Quadratmetern gibt, dann geht das hier doch auch", meint die Fraktionschefin der Liberalen. Hans-Werner Schoenauer empfindet es gar als Ungerechtigkeit, wenn man den Alt-Schürkesfeldern dieses Ansinnen verweigert: An vielen Stellen im Stadtgebiet habe man eine Verdichtung erlaubt: "Wenn man den alten B-Plan schon überarbeitet, dann kann man ihn auch gleich den heutigen Gegebenheiten anpassen." Jürgen Peters (Grüne) sieht die Idee der engeren Bebauung unter ökologischen Aspekten als Gegenmittel zum Landverbrauch. "Es macht doch keinen Sinn, systematisch in die Breite zu gehen!"

Überzeugen konnte man die CDU-Kollegen nicht: "Man muss nicht jedem Trend hinterherlaufen", erteilte Werner Damblon (CDU) der Verdichtung eine Absage. "Meerbusch ist an dieser Stelle mit den großen Grundstücken unverwechselbar, und die CDU eine konservative Partei, das heißt: Das wollen wir erhalten." Es sei eine Abwägung, meint Spindler: "Die Leute vor Ort sehen es als gar nicht lustig an, wenn sich der Charakter der Siedlung verändert."