Übergang in die Vorschule ist wie eine kleine Beförderung
Mobile: In dem internationalen Kindergarten in Büderich sollen sich Lernen und Spielen die Waage halten.
Büderich. "Getsuyoubi, Koyoubi, Suiyoubi, Mokuyoubi", steht auf einem der Stundenpläne im Mobile-Kindergarten an der Necklenbroicher Straße in Büderich geschrieben. Das Besondere an dieser Aufzählung japanischer Wochentage: Sie ist keineswegs allein für japanische Kinder bestimmt.
Als internationaler Kindergarten legt die private Einrichtung Wert darauf, Kinder nicht nur mit der eigenen, sondern auch mit fremden Kulturen vertraut zu machen. Und Nationalitäten sind im Mobile-Kindergarten reichlich vertreten. "Im Moment haben wir hier 65 Kinder aus 15 Nationen", sagt Leiterin Susan Luner.
Dass all diese Kinder den Tag nicht zusammen verbringen, wird auf einem Rundgang durch die Gebäude der Einrichtung deutlich. "Hier ist die so genannte Nursery-Gruppe", erklärt Luner und meint damit jenen Bereich, in dem die Allerkleinsten untergebracht sind - Säuglinge ab vier Monaten bis zu Kleinkindern im Alter von zwei Jahren.
"Natürlich waren am Anfang alle nervös, als wir im Januar auch mit der Betreuung von unter Dreijährigen angefangen haben", gesteht Luner ein. Doch inzwischen habe sich alles gut eingespielt. Ab einem Alter von drei Jahren wechseln die Kinder in das Gebäude auf der gegenüberliegenden Hofseite. Hier befinden sich die Räumlichkeiten der eigentlichen Kindergartengruppe.
Unterschiede zu herkömmlichen Kindergärten sind vor allem in einem recht durchstrukturierten Tagesablauf zu sehen. "Die Kinder haben einen stundenplanähnlichen Vormittag", sagt Luner und verweist auf Symbole an der Wand, die den Kleinen anzeigen, ob zum Beispiel Singen, Sport oder eine Verabschiedungsfeier ansteht.
"Uns ist eine Ausgewogenheit zwischen konzentriertem Lernen und einer Freispielphase wichtig", ergänzt die Leiterin. Das erwähnte Lernen bezieht sich nicht zuletzt auf das Beherrschen mehrerer Sprachen, sind doch neben Spaniern und Engländern auch Japaner in der Einrichtung tätig.
"Wie eine kleine Beförderung" empfänden die Kinder den Übergang in die Vorschulgruppe mir vier Jahren, so Luner. Hier lernen die Kinder Rechnen und Lesen, manche der Kleinen bewältigen bereits die Lektüre ganzer Bücher. Allerdings würden die Grundschulen eine derart frühe Schulung nicht selten als störendes Vorgreifen auf ihren Lehrplan kritisieren, erzählt Luner.