Autos sollen künftig nicht mehr durch den Torbogen fahren

Die Stadt möchte den Fußgängerverkehr in Teilen der City verbessern. Dafür muss die Verkehrsführung neu geordnet werden.

Grevenbroich. Die Stadt will den Fußgängerverkehr in Teilen der Innenstadt verbessern. Bei der Bürgerversammlung im Bernardussaal wurde aber ein zentraler Baustein nicht erwähnt: Die Stadtplaner denken unter anderem daran, den Autoverkehr zum Alten Schloss nicht mehr durch den Torbogen zu führen, sondern vor allem durch das Flutgraben-Viertel. Der zwischen Karl-Oberbach-Straße und Hallenbad gelegene Teil der Schlossstraße hingegen soll durch die Maßnahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) weitgehend von Autos entlastet werden. Auch der Bereich an der Einmündung Graf-Kessel-/Bahnstraße soll im Zuge der Umgestaltung der Bahnstraße für Fußgänger attraktiver werden. Das alles setzt eine grundlegende Neuordnung der Verkehrsführung und Investitionen voraus — eine Brücke über dem Flutgraben soll ausgebaut werden.

Die Brückenplanung wurde von Anwohnern angesprochen. Ursula Hauguth, Verkehrsingenieurin bei der Stadt, beschwichtigte. Die „Ertüchtigung der Brücke“ sei in erster Linie für die Feuerwehr gedacht, um die Rettungswege während des Schützenfestes in der Stadtmitte zu verbessern. Allerdings wird dabei ausgeklammert, dass über eine Verlegung der Kirmes ans Hagelkreuz nachgedacht wird — und sich die Frage der Sinnhaftigkeit des Brücken-Ausbaus stellt. Der kostet schließlich Geld, auch wenn die Kosten noch nicht benannt sind. Zudem wird ausgeblendet, dass ein Großteil des Kfz-Verkehrs Richtung Platz der Republik und Schloss laut ISEK-Handlungskonzept „Innenstadt Grevenbroich“ umgelenkt werden soll.

Genau das ist der Punkt, der Anwohnern des Flutgraben-Viertels bitter aufstößt. Die Stadtverwaltung schlägt im Handlungskonzept vor, dass der Kraftfahrzeugverkehr zum Parkplatz am Platz der Republik und zum Alten Schloss — auch zur Entlastung des Einmündungsbereichs Bahn-/Graf-Kessel-Straße — über Bergheimer Straße, Am Flutgraben und den parallel verlaufenden Abschnitt der Schlossstraße geführt wird. Das geht jedoch nur, wenn die Brücke auf der Graf-Kessel-Straße ausgebaut und verstärkt wird.

Aus Sicht der Stadtplaner macht eine Verkehrsberuhigung in Richtung Torbogen Sinn. Der gepflasterte Weg durch den Torbogen am Schloss ist ein beliebter Weg für Fußgänger und Radler, aber auch ein Nadelöhr. Immer wieder kommt es an der unübersichtlichen Durchfahrt zu brenzligen Situationen mit Fahrzeugen.

Vor einigen Jahren hatte die Stadt die Fahrtrichtung „gedreht“, seitdem dürfen Kraftfahrzeuge die Durchfahrt nur in Richtung Schloss passieren. Nun ist eine erneute Änderung geplant. „Am besten wäre es, die Durchfahrt durch den Torbogen für Autos komplett zu sperren“, sagt CDU-Ratsherr Ralf Cremers. Der Umweltausschussvorsitzende macht sich für eine „grüne“ Achse für Fußgänger und Radfahrer vom Stadtpark bis in den Bend stark, um die Vorzüge der von viel Grün umgebenen City hervorzuheben.