Erfüllungsquote in Neuss Stadt hinkt bei Straßenbaumaßnahmen hinterher

Neuss · 64 Prozent der Baumaßnahmen konnten 2023 wie geplant vorgenommen oder begonnen werden.

An der Cranachstraße musste eine Baumaßnahme verschoben werden, der Beginn ist erst nach Fertigstellung des Regenrückhaltebeckens möglich.

Foto: Simon Janßen

. (jasi) Die Quote ist zwar immer noch ausbaufähig, doch es geht immerhin aufwärts: Rund 64 Prozent der Straßenbaumaßnahmen in Neuss konnten im vergangenen Jahr wie geplant vorgenommen beziehungsweise begonnen werden. Im Vorjahr hatte die Erfüllungsquote noch bei lediglich 51 Prozent gelegen.

Die Stadt dämpft allerdings die Hoffnung, dass sich die Quote in naher Zukunft signifikant erhöhen wird. Schließlich werde die Planung, aber vor allem die Realisierung von Straßen- und Tiefbaumaßnahmen, zunehmend zeit- und personalintensiver. Entscheidende Faktoren seien unter anderem erhöhte Anforderungen bei der Untersuchung auf Kampfmittel. Aber auch Aspekte des Bodendenkmalschutzes und des Umweltschutzes sowie Belange bei der Verkehrsführung spielten eine Rolle. Da diesbezüglich laut Stadt auch zukünftig nicht mit einer Trendwende gerechnet werden könne, sei zukünftig eine (deutliche) Erhöhung der in einem Jahr umzusetzenden oder zu beginnenden Maßnahmen unrealistisch.

Auch zukünftig sollen Tiefbaumaßnahmen verstärkt gemeinsam mit mehreren Akteuren – insbesondere mit der Infrastruktur Neuss und mit den Stadtwerken – realisiert werden, um so betroffene Anlieger möglichst wenig zu beeinträchtigen. „Dies beinhaltet jedoch auch einen gestiegenen Abstimmungs- und Koordinierungsbedarf aufgrund der hohen Maßnahmenkomplexität“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Allerdings: Trotz der genannten Probleme, die zu Verzögerungen führen, soll in diesem Jahr eine Erfüllungsquote von mindesten Zweidritteln des Arbeitsprogrammes erreicht werden. Insgesamt sollen mindestens 35 Maßnahmen umgesetzt beziehungsweise begonnen werden.

Zu den Zahlen: Konkret konnten 19 Maßnahmen 2023 nicht wie ursprünglich vorgesehen umgesetzt oder begonnen werden (in 2022 waren es noch 33). Ein Beispiel ist der barrierefreie Umbau der Haltestelle „Am Strauchbusch“ (Gladbacher Straße) und eine dazugehörige Fahrbahnsanierung. Grund für die Verzögerung: Problemen bei der Verkehrsführung. Allerdings soll es in diesem Monat losgehen.

Ebenfalls verschoben werden musste das Vorhaben eines Brücken-Ersatzneubaus am Kinderbauernhof. Als Grund nennt die Stadt Auflagen durch den Rhein-Kreis, die eine wirtschaftliche und reibungslose Bauabwicklung erschwert hätten. Darum habe das TMN die Prüfung des Bauwerkes überarbeiten lassen. Die Änderungen hätten zu einer längeren Planungsphase geführt. Zusätzlich sei während der Planung die Ersatzbaustoffverordnung in Kraft getreten. „Hierdurch wurde ein neues Bodengutachten sowie die Überarbeitung des Leistungsverzeichnisses notwendig“, so die Stadt.

(jasi)