Buch: Krimi spielt in Neuss
Autoren schreiben einen Politkrimi: „Vier Tage im August“ könnte in Neuss spielen.
Neuss. Eine Leiche wird auf dem Kirmesplatz gefunden, in einer nicht näher benannten niederrheinischen Stadt. Es ist ein Sonntag im August. Wer beim Start dieses Plots an Neuss denkt und beim Titel des Krimis "Vier Tage im August" an das Großereignis des Jahres, liegt genau richtig.
Auf das Buch, das am Samstag dieser Woche erscheint, darf man gespannt sein. Ein ungewöhnliches Autorenkollektiv hat es erstellt, und der Ausgangspunkt war für die Schreiber nicht etwa ein echter Kriminalfall, sondern ein Drama: Im Frühjahr 2007 wurde in der Stadt erbittert um die Kürzungspläne der Politik für die Zuschüsse an die Kultureinrichtungen gestritten. Ulrike Schanko, Intendantin des Rheinischen Landestheaters, erfand als Protest dagegen nicht nur die viel beachtete 24-Stunden-Improvisation, sondern eben auch diesen Krimi, geschrieben von Protagonisten des Neusser Kulturlebens.
Mit dem Kabarettisten Martin Maier-Bode als Mitstreiter gewann sie Ko-Autoren, die sich der Aufgabe stellten, die Geschichte mit eigenem Kapiteln fortzuführen, Spuren aufzunehmen, neue Fährten zu legen, die Weiterentwicklung dem nachfolgenden Schreiber zu überlasssen.
Die Leiche, soviel verriet Ulrike Schanko gestern immerhin, sei ein Mitglied der Mehrheitsfraktion im Kulturausschuss. An diesem bewussten Sonntag im August aufgefunden mit Würgemalen am Hals, ohne jeden Alkohol im Blut. Viel mehr wird nicht preisgegeben. "Es beginnt eine Reise durchs politische Kulturleben", sagt die Intendantin: "Es gibt ein Rathaus, ein Theater, ein Freies Theater, ein Anwaltsbüro am Marktplatz..."
Erzählt wird die Geschichte in 35 Kapiteln. Der Mörder jedenfalls - oder die Mörderin? - wird offensichtlich ermittelt und gestellt. Nachzulesen ist der Krimi über die "Vier Tage im August" ab Samstag. Dann wird das Buch im Rahmen der langen Kulturnacht ab 19 Uhr im Foyer des RLT vorgestellt und für 10 Euro verkauft.