Grevenbroich: Energie klingt auch auf Französisch dynamisch
Partnerschaft: Eine Delegation aus Saint Chamond ist zu Besuch.
Grevenbroich. Die Perspektiven könnten besser sein. Es fehlt am Geld und vor allem an heranwachsenden Mitgliedern. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen freute sich Bürgermeister Axel Prümm und der Vorstand des Partnerschaftsvereines, am Dienstag in der Villa Erckens eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Saint Chamond unter Leitung von Stadträtin Christiane Massardier begrüßen zu können.
"Partnerschaft zwischen zwei Städten findet nicht nur auf dem Papier statt, sondern wird von den Menschen voller Energie getragen", freute sich Prümm. Massardier erwiderte, dass in der Tat die Sprache die einzige und dazu eine sehr niedrige Grenze sei, die die Menschen in Grevenbroich und Saint Chamond trenne. Sie freue sich, dass zumindest das Wort "Energie" in beiden Sprachen nicht nur annähernd gleich, sondern auch dynamisch klinge.
Der Grund für den Besuch: Aus Anlass des 60-jährigen Bestehens von Verbindungen auf kommunaler Ebene zwischen Städten in Frankreich und Deutschlandhatte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers am Dienstag zum Ortstermin nach Köln gebeten.
Die Partnerschaften waren nur ein Jahr nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen worden. Vertreter aus 60 Städten und Gemeinden trafen in der Domstadt zusammen, um Projekte vorzustellen. Pläne dazu gibt es auch in Grevenbroich.
Nach dem 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit Saint Chamond, bei dem Prümm und sein damaliger Amtskollege Gérard Ducarre im vergangenen Jahr mit dem Pflanzen eines Baumes eine Vertiefung der Freundschaft dokumentiert hatten, soll es noch in diesem Jahr vom 1. bis 12. Juli ein gemeinsames Zeltlager in Slowenien geben. Bereits im kommenden Jahr ist ein slowenisch-französisch-deutsches Jugendlager in Auerbach-ebenfalls Partnerstadt von Grevenbroich-geplant.
Was jedoch bislang fehlt, sind interessierte Jugendliche, die auch mitorganisieren. "Die Mitglieder des Partnerschaftsvereins sind zum größten Teil im Rentenalter oder nahe dran", bedauerte Vorstandsmitglied Hajo Moll. "Wir brauchen jüngere, tatkräftige Leute."