Dormagen: Moderne Laternen sollen Strom sparen

5000 alte Laternen wurden ausgeschaltet. Neue Modelle führen zu weniger Kosten.

Dormagen. In Zeiten knapper Kassen geht die Stadt beim Sparen neue Wege. Die Kommune hat an rund 5000 von insgesamt 7700 älteren Straßenlaternen das Licht ausgeknipst und auf moderne Technik umgestellt. Die Stadt werde mit einem neuartigen Lampentyp und sparsamer Elektronik ihre Ausgaben für die Straßenbeleuchtung auf jährlich rund 150 000 Euro halbieren können, sagte Lothar Brenner am Dienstag.

Der Ingenieur der Technischen Betriebe Dormagens war es, der die Idee zur der in Nordrhein-Westfalen noch einmaligen Sparmaßnahme lieferte. Zur Umsetzung hatte die Stadt mit einem Unternehmen in Uedem im Kreis Kleve einen so genannten Energie-Contracting-Vertrag geschlossen.

Der Betrieb für Leitungsbau und Energieversorgung finanzierte die Modernisierung der gesamten Anlage mit einer Summe von rund 750 000 Euro vor. Über einen auf fünf Jahre festgelegten Zeitraum fließen die von der Stadt bei der Straßenbeleuchtung eingesparten Gelder schließlich an das Unternehmen zurück.

Nach dieser Zeit steht die Summe der Kommune zur freien Verfügung. "Die Geräte halten laut Prognose mindestens 15 bis 20 Jahre", erklärte Brenner. Anfang April ging die neue Anlage nach sechs Monaten Bauzeit in Betrieb. Ein paar kleinere Ausfälle habe es anfangs schon gegeben, räumte Brenner ein. Sie konnten jedoch schnell wieder behoben werden.

Auf ihrem Energie-Sparkurs geht die Stadt noch einen Schritt weiter: Im Winter soll in der Zeit von 20 bis 22 Uhr, wenn der Straßenverkehr abgenommen hat, die ursprüngliche Helligkeit auf 80 Prozent, zwischen 22 und 6 Uhr sogar auf 50 Prozent reduziert werden. "Das ist schon sichtbar", sagte Brenner, "aber es sind dann nicht mehr so viele Leute unterwegs".

Die meisten Bürger sind mit dem sparsamen Dämmerlicht einverstanden. Aber es gab auch ein paar Beschwerden: "20 bis 30 Anrufe hat es gegeben", sagte Brenner. Der Sparkurs hat als "leuchtendes Beispiel" schon in anderen Städten und Gemeinden Interesse geweckt: "Es gibt schon mehrere Anfragen", so Brenner.