Neuss: Erinnerung an Zugunglück

Heimatverein Holzheim will Skulptur von Anatol aus verbogenen Schienen mit Kreuz aufstellen.

Neuss. Am 5.September 1937 entgleiste nahe des Holzheimer Bahnhofs der mit mehr als 700 Menschen besetzte Pilgerzug nach Kevelaer. An das Unglück, das 19 Menschen das Leben kostete, möchte seit langem der Heimatverein Holzheim erinnern. Jetzt ist das Vorhaben einen Schritt weitergekommen. gestern stimmte der Umweltausschuss mehrheitlich den Plänen und dem Entwurf für eine Skulptur zu. Heute entscheidet der Kulturausschuss.

Schon zum 70.Jahrestag des Unglücks sollte das Erinnerungsmahnmal in Form eines bearbeiteten Findlings auf öffentlicher Grünfläche am Bahnhof Holzheim stehen. Der Heimatverein hatte zugesichert, dass für die Stadt keine Kosten entstehen würden. Doch der Entwurf zeigte dann statt des Findlings ein 4,50 Meter hohes Gebilde aus Eisenbahnschienen, die sich am Ende zu einem Kreuz verbanden. Verwaltung und Politik lehnten ab. Zu massiv erschien das Werk, aber auch künstlerisch zu anspruchslos.

Nun liegt ein neuer Entwurf vor. Den hat der auf der Museumsinsel Hombroich ansässige Künstler Anatol Herzfeld gestaltet. Mit 2,50 Meter Höhe deutlich kleiner, deutet die Skulptur weiterhin verbogene Eisenbahnschienen an, die sich um ein Kreuz winden. der Sockel verschwindet im Erdreich Eine Texttafel erinnert kurz an das Unglück.

Der Ausschuss stimmte nun als erstes politisches Gremium dafür, die städtische Radenfläche am Hochbeet nahe des Bahnhofs zur Verfügung zu stellen. Für die Ausführung, Aufstellung und den Unterhalt des Mahnmals ist allein der Heimatverein Holzheim zuständig.