Dormagen: Stadt ehrt die Feuerwehr
Am 17. März ereignete sich der größte Brand in der Nachkriegszeit. Für ihren Einsatz wurde gestern den Rettungskräften offiziell gedankt.
Dormagen. "Wir haben alle aus dem Störfall gelernt. Eine der wichtigsten Konsequenzen ist: Sicherheit darf im Werke keine Grenzen kennen", sagte am Sonntag Bürgermeister Heinz Hilgers auf dem Empfang zu Ehren der Feuerwehrleute im Kulturhaus. Rat und Verwaltung bedankten sich damit für deren Einsatz beim Ineos-Großbrand am 17. März.
Trotz aller Ausgliederungen und Unternehmensverkäufen im Chemiepark müsse es weiterhin ein einheitliches, für alle Firmen verbindliches Sicherheitskonzept geben. "Es ist erfreulich, dass die Firma Ineos schon einen ersten Schritt getan hat, indem sie künftig wieder die Sicherheitszentrale des Werkes nutzen", sagte Hilgers.
Diesem Schritt müssten weitere folgen, um das bei vielen Bürgern gestörte Vertrauen wieder herzustellen. Es gehe auch um die Akzeptanz für weitere Ansiedlungen und um die Zukunftsfähigkeit des gesamten Chemiestandortes Dormagen, so der Bürgermeister.
Der Stadtchef betonte, dass nur die bewährte Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften es überhaupt ermögliche, solche Einsätze zu bewältigen, der zu den größten in der Nachkriegszeit zählt.
Hilgers erinnerte, dass die Dormagener Feuerwehrleute am 17. März in vorderster Front gegen die Flammen gekämpft und beim Kühlen des Nachbartanks geholfen hatten. Sie hatten die zwei Kilometer lange Löschwasserversorgung vom Rhein aufgebaut, um 40000 Liter Löschwasser pro Minute herbeizuschaffen. Vorsorglich wurden zudem am Straberger See viele tausend Sandsäcke gefüllt.
"Unser Technische Einsatzleitung hat gezeigt, dass sie kreisweit vorbildlich organisiert ist", lobte Hilgers. Er verteilte zum Dank an die über 300 Rettungskräfte die Ehrennadel der Stadt Dormagen. "Wir können der Feuerwehr vertrauen und sie muss sich im Gegenzug auf uns und eine zuverlässige Unterstützung verlassen können", so der Bürgermeister. Deshalb werde die Stadt trotz der schwierigen Finanzlage Baumaßnahmen und Investitionen in Einsatzmaterial immer wieder durchsetzen.
Im Dezember werde der ersten Spatenstich für das neue Gerätehaus in Gohr gesetzt. In den nächsten Jahren seien Investitionen in allen anderen, bisher noch nicht modernisierten Gerätehäusern vorgesehen.
Ein Zukunftskonzept wird derzeit erarbeitet, damit der ehrenamtliche Nachwuchs bei den Rettungskräften weiterhin vorhanden ist. Dazu wird mit Hilfe des Büros für Bürgerschaftliches Engagement eine Befragung bei allen Löschzügen durchgeführt.