Sport: Punktsieg für die SG Kaarst
Zum ersten Mal wurden in Kaarst Boxkämpfe veranstaltet. Dazu in einer in NRW noch nicht dagewesenen Form mit Musik und Showeinlagen.
Kaarst. Erstmals hat die SG Kaarst am Samstag Boxkämpfe für Amateure ausgerichtet. "Das hat es in dieser Form in Nordrhein-Westfalen bisher noch nicht gegeben", schwärmte Organisator Manfred Stranz.
Den Zuschauern und Sportler wurde im SG-Gesundheitszentrum ein Rahmenprogramm mit Kung-Fu-Darbietungen, Live-Musik mit den Dixie Chicks und Lichteffekte geboten.
"Wenn wir sonst an Kämpfen teilnehmen, müssen wir zwei Stunden vorher anreisen und langweilen uns dann", erklärte Thomas George, Leiter der Boxabteilung und Gastgeber an diesem Tag.
Bei der Organisation der Veranstaltung hatte er nicht die Profi-Kämpfe im Sinn, bei denen mehr Show statt Sport im Mittelpunkt steht, um die Zuschauer zu begeistern. "Wir wollten auch den Sportlern etwas Interessantes bieten", so George. Vom Boxverband Rhein-Ruhr-Wupper gab es dafür ein Extra-Lob.
Rund 200Zuschauer füllten bereits zum offiziellen Wiegen die Halle. Dort, wo sonst Fitnesskurse für Bauch, Beine und Po stattfinden, flogen später die Fäuste. In 13 Kämpfen maßen sich im Boxring jugendliche Leicht- und erfahrene Schwergewichte.
Internationalen Status gaben der Veranstaltung nicht nur die fünf Boxer aus Belgien, sondern auch Marco Oelze. Der Boxer aus Hilden hat bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille in der Klasse bis 75 Kilogramm gewonnen.
Mit einem dreifachen "Ring frei" eröffnete Ringsprecher Dirk Reuter die Veranstaltung und forderte zum "Kampf der Kadetten" auf. Die beiden Boxer der Altersklasse bis 14 Jahre konnten gerade über das oberste Ringseil blicken, gingen aber vom ersten Gong an forsch zur Sache. Nach drei Runden zu je zwei Minuten gewann Niklas Schmitz aus Mönchengladbach nach Punkten den ersten Kampf des Tages.
Der 18-jährige Fatih Gülenc beobachtete in der Anfangsminute zunächst seinen Gegner, doch der erste Schlag wirkte bereits kraftvoll und beeindruckte die Zuschauer, die ihre erste Live-Erfahrung eines Boxkampfes machten. Nach vier Runden werteten die drei Punktrichter den Kampf als Unentschieden.
Fatih Gülenc sah sich jedoch als Sieger. "Ich weiß nicht, was die Punktrichter gewertet haben. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden", sagte er. Nur seine Kondition habe zum Ende hin Schwächen gezeigt.
Die erste blutige Nase des Tages holte sich Ali vom Boxring Düsseldorf. Trotz ärztlicher Behandlung von Ringarzt Dr.Oliver Bachmann und einer Schlussoffensive in der letzten Runde kassierte er eine Niederlage.
Unter die Zuschauer hatte sich nicht nur Bürgermeister Franz-Josef Moormann gemischt, sondern auch die Kaarster Polizei. Die Beamten wollten durch ihre Präsenz zeigen, dass sie den Boxsport in der Stadt unterstützen. "Wir arbeiten mit der Polizei zusammen. Gemeinsam machen wir Jugendlichen hier ein Angeboten. Bei uns können sie sich abreagieren und lernen dabei, dass Respekt vor dem Gegenüber etwas Wichtiges ist", so Thomas George.