Rennbahn: Innenraum wird zum Bürgerpark
Die alte Rennbahn wird zu einem Park umgebaut.
Neuss. Von der Tribüne, dem heruntergekommenen Paradebauwerk aus den 50er Jahren, steht nur noch ein Gerippe. Verschwunden ist das Gebäude des Reiter- und Rennvereins, nackte Treppenstufen führen in entkernte Räume, die einmal das Da Capo waren. Die alte Wetthalle aber steht - sie wird bekanntlich auch stehen bleiben. Hier erläuterten gestern Planer und Vertreter der Stadt, wie es an der Großbaustelle Rennbahn weitergehen wird.
Das Ende der alten Rennbahn jedenfalls ist besiegelt. Bis zum Schützenfest, so die ehrgeizige Zeitplanung soll der Innenbereich umgestaltet werden, in einem Jahr zum Beginn der Rennsaison der neue Platz zwischen Rennbahn und Wendersplatz entstanden sein.
Der Innenraum, 17 Hektar groß, wird sich nun zum Bürgerpark wandeln. Eine 1,5 Kilometer lange Jogging-Rundstrecke, ein 4500 Quadratmeter großer, 2,60 Meter tiefer Teich mit "Eventfläche", Platz für Beachvolleyball, eine Fläche für Kinderspiele, Hügel hin zur Hammer Landstraße und natürlich Platz fürs Schützenfest und für einen Kinderspielplatz hat Architekt Norbert Amberg den neuen Park vorgesehen.
Auf dem Gelände hinter der Tribüne bleibt nur die alte Wetthalle, das Globe und der Totalisator stehen. Auch der Führring bleibt, wie er ist. Dazwischen soll nun ein wirklicher Platz entstehen, gestaltet mit einheitlichen Materialien und geprägt durch ein Gebäude, das die Funktionen der abgerissenen Bauten aufnimmt. Geplant hat das der Architekt Professor Benedikt Stahl. Wo vor 100 Jahren die erste und vor 50 Jahren die zweite Tribüne gebaut wurde, wird sein langgestreckter Bau entstehen.
Bürgerhalle für Veranstaltungen im Erdgeschoss, Räume für Rennverein und Buchmacher und das Prunkstück: eine 80 Meter lange Dachterrasse mit einer scheinbar freischwebenden, nach innen geneigten Dachkonstruktion. Diese offene Terrasse soll den Rennsportfreunden die Tribüne ersetzen. 500 Menschen, so Stahl, hätten darauf Platz. Platz bietet sie ebenso für ein Restaurant mit verglasten Wänden, das Sicht nicht nur auf die Rennbahn, sondern auch zur Innenstadt bietet.
Ein schönerer Zugang zur neuen Rennbahn soll über den Wendersplatz geschaffen werden. 7 Millionen Euro kostet das Gesamtpaket, der Bauverein koordiniert alle Arbeiten.