Grevenbroich: Gebühr für Urnen-Bestattung steigt drastisch

Wegen des Trends zu kleineren Grabflächen hat die Stadt die Kosten neu kalkuliert – und langt ab 2009 ordentlich zu.

Grevenbroich. Die Friedhofsgebühren steigen im nächsten Jahr teilweise kräftig an. Dafür sprach sich der Umweltausschuss am Mittwoch fast einstimmig aus. Die einzige Gegenstimme kam von Willibert Müller (UWG). Jetzt muss nur noch der Stadtrat zustimmen.

Während nach dem Willen der Politiker die Gebühren für traditionelle Bestattungsformen 2009 sinken, schlagen die Preise für Urnengräber ordentlich zu Buche. Fallen in diesem Jahr für ein anonymes Urnenreihengrab noch Kosten von 693 Euro an, erhöht sich die Gebühr schon ab Januar um über 52 Prozent auf 1057 Euro. Auch bei den Reihengräbern haben die Kommunalpolitiker gehörig an der Preisschraube gedreht. Statt 782 Euro sind nächstes Jahr pro Reihengrab 1120 Euro fällig.

Mit der Gebühren-Erhöhung reagiert die Stadt auf den Trend zu kleineren Grabflächen. So nehmen die Urnen-Beisetzungen in den letzten Jahren kontinuierlich zu, während die Zahl der traditionellen Erdbestattungen zurückgeht.

Betrug der Anteil der Urnenbestattungen 1994 noch weniger als 10 Prozent, machen sie in diesem Jahr fast 45 Prozent aus. Gleichzeitig werden immer mehr Verstorbene in bereits vorhandenen Grabflächen beigesetzt.

Berechneten sich die Gebührensätze bisher nach Größe der Grabfläche, gehen derzeit immer mehr Kommunen zu einer anderen Kalkulation über. Diese berücksichtigt zusätzlich eine komplizierte Formel, die kleine und große Grabflächen gleich behandelt. Ihre Verfechter sehen darin eine gerechte Verteilung der Kosten auf die Nutzer von unterschiedlichen Grabformen.

Auch Bedburg, Mönchengladbach und Erkelenz haben die Friedhofsgebühren teils drastisch erhöht. Einer Liste des Arbeitskreises Bestattungswesen zufolge liegt Grevenbroich im Vergleich dennoch in der Spitzengruppe, sowohl bei den Gebühren für Erd-Reihengräber als auch für anonyme Urnenreihengräber. Teurer ist nur Mönchengladbach mit 1570 Euro (Stand: 2007).

Selbst bei den - 2009 sinkenden - Gebühren für Wahlgräber liegt die Stadt mit 2192 Euro weit vorne, nur Bergheim (2595 Euro) und Mönchengladbach (2250 Euro) verlangen mehr. Am preisgünstigsten sind die Grabstätten in Rommerskirchen. Dort kostet ein Wahlgrab 800 Euro, ein Reihengrab 350 Euro und eine anonymes Urnenreihengrab 330 Euro.