Dormagen: Weniger Staus, weniger Verkehrsprobleme
A 57: Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gab Autobahnanschluss für Verkehr offiziell frei.
Dormagen. Zehn Jahre wurde der neue Autobahnanschluss Dormagens westlich der A57 geplant und in 15 Monaten gebaut. Vor bereits 31 Jahren hatte Heinz Hilgers (SPD) eine Entlastung der Alten Heerstraße und eine Querverbindung zwischen Kreisstraße 18 und Landstraße 280 gefordert.
"An eine neue Auf- und Abfahrt habe ich damals allerdings noch nicht gedacht", sagte Bürgermeister Hilgers, der Montag, am Tag der offiziellen Freigabe des Anschlusses seinen 60. Geburtstag feierte.
"Das ist das größte Geschenk, dass ich bisher in meinem Leben erhalten habe", scherzte er über das 7 Millionen Euro teure Bauprojekt und ergänzte: "Es ist vor allem ein Geschenk für die Dormagener." Denn die Erweiterung des Anschluss mit der zur A57 parallelen Umgehungsstraße bedeutet: weniger Staus, weniger Verkehrsprobleme.
Denn der Verkehrsknotenpunkt L280/L380 wird entlastet. Lkw können nun den Chemiepark direkt an- und abfahren, müssen nicht erst den Umweg über die Alte Heerstraße nehmen. "An der L280 im Umfeld des Autobahnanschluss haben wir die größten Unfallbrennpunkte im Stadtgebiet. Künftig wird sich dort die Verkehrsbelastung um über 8 000 Fahrzeuge täglich reduzieren", so Hilgers.
Laut Prognosen wird der Pkw- und Lkw-Verkehr in den nächsten Jahren zunehmen. Daraus leitet Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ab: "Der Industriestandort NRW im Herzen Europas muss aber mit allen Märkten verbunden bleiben. Deshalb muss die Infrastruktur ausgebaut werden. Das stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort, das ist auch gut für die Anwohner. Denn wenn der Chemiepark besser an die Autobahn angeschlossen ist, sorgt das auch für mehr Sicherheit."
Das sieht Landrat Dieter Patt ganz ähnlich: "Wir müssen erreichbar sein. Das ist für einen pulsierenden Wirtschaftsraum wie dem Rhein-Kreis Neuss mit einer Exportquote von 60 Prozent lebensnotwendig." So stärke die verkehrsgünstige Lage konsequent den Standort und helfe bei der Neuansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben. "Die Verlegung der Anschlussstelle eröffnet dem Chempark und der Stadt Dormagen neue Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten", so Patt.
Verbunden mit der Teilverlegung der Anschlussstelle ist der vierspurige Ausbau der Kreisstraße K18. Die letzte Ausbauphase hat begonnen und soll Ende Juli beendet sein. Damit wäre das Bauprojekt drei Monate vor der geplanten Zeit abgeschlossen.