Fünfkämpfer Elmar Frings wird Namensgeber für Sporthalle

Dreifachhalle im Schulzentrum Weberstraße wird nach ihm benannt.

Foto: Stadtarchiv

Neuss. Elmar Frings, dreifacher Olympiateilnehmer und nach wie vor der erfolgreichste Neusser im Modernen Fünfkampf, kommt zu hohen Ehren. 14 Jahre nach seinem Tod wird nun die 2011 errichtete Dreifachturnhalle im Schulzentrum Weberstraße nach ihm benannt. Ein entsprechender Antrag dazu wurde im Sportausschuss einstimmig befürwortet. Und im Neusser Schwimmverein, in dem Frings Jahrzehnte wie zuhause war, gibt es niemanden, der sich nicht freut. „Ein irrer Typ — im positiven Sinne“, sagt NSV-Boss Siegfried Willecke.

Neuss tut sich etwas schwer damit, prominenten Sportlern öffentlich und sichtbar in dieser Form Anerkennung zu verschaffen. Das hatte schon vor zehn Jahren Heinz London moniert, der langjährige Vorsitzende des Sportausschusses. Er schlug seinerzeit neben Elmar Frings und dem Fußball-Nationalspieler Albert Brülls auch Jakob Koch als Namensgeber für eine Straße vor. An Koch, Ringer-Weltmeister des Jahres 1903, erinnert inzwischen eine Straße am Südpark. Sie wurde umbenannt, um den Sportfunktionär Carl Diem wegen seiner Nähe zum NS-Regime als Namensgeber streichen zu können. Dabei blieb es auch. Auf eine Elmar-Frings-Straße würde man vermutlich noch Jahrzehnte warten müssen, erklärte Tören Welsch (SPD) daher im Ausschuss. Er hatte schon — ergebnislos — mit der Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH über eine Umbenennung eines der Bäder gesprochen. Einer Turnhalle nun Frings’ Namen zu geben, fand er aber noch viel passender.

Bei der Umbenennung geht es aber nicht in erster Linie darum, einen Sportsmann auszuzeichnen. Vielmehr war das Ziel, die Halle unverwechselbar zu machen. Denn Sportler, Zuschauer, aber auch Rettungsdienste hatten in der Vergangenheit ihre Not, die Halle zu finden, die im Schulzentrum Weberstraße liegt, aber die Postanschrift Bergheimer Straße 223 hat. Allerdings wollten Sportpolitik und Verwaltung auch keine technisch-topographische Bezeichnung wie „Sporthalle Bergheimer Straße“. Sie nutzen die Gelegenheit, Elmar Frings ein kleines Denkmal zu setzen. „In der Geschichte des Neusser Sports hat sich der Schwimmer, Moderne Fünfkämpfer, mehrfache deutsche Meister, Olympiateilnehmer (Hochschul)-Sportlehrer, Trainer und ehrenamtliche Sportfunktionär in besonderer Weise um den Sport in der Stadt verdient gemacht“, heißt es in der Begründung der Stadtverwaltung.

Und dabei war der 1939 geborene Frings auch noch eine echte Type, ein Förderer, ein Motivationstalent. „Ich hätte alles für ihn getan“, sagt Frank Adam, der in Frings’ Nachfolge den Landesstützpunkt für Modernen Fünfkampf leitet und von diesem trainiert und bis zur Jugend-Weltmeisterschaft gebracht wurde. Und Wilfried Kettler, der mit Frings dieses Leistungszentrum aufbaute, fügt hinzu: „Wen er zum Fünfkampf geholt hat, der blieb dabei.“ Seinem Ruf als Funktionär hatte Frings im Jahr 2000 die Berufung zum Missionsleiter der deutschen Olympioniken zu verdanken. Sydney waren seine vierten und letzten Spiele.