Grevenbroich: 24 Stunden Vollgas auf Rädern
Auf dem ADAC-Gelände im Elsbachtal drehen sich die Räder für den guten Zweck.
Grevenbroich. Um Punkt 13.24Uhr heulen die Motoren auf. An dem 1,3 Kilometer langen Rundkurs des ADAC-Fahrsicherheitszentrums stehen ein roter Mini Cooper mit Heckspoiler und zwei BMW parat. Datum und Uhrzeit dieses Spektakels sind kein Zufall: Gestern, am 24.Juli, fällt um 13.24 Uhr der Startschuss zur zweiten Auflage der Veranstaltung "24 Stunden auf Rädern".
Die erste Runde auf dem Gelände im Elsbachtal geht allerdings völlig ohne Motorkraft vonstatten. Marcus Huber, Technischer Leiter und Initiator der Veranstaltung, fährt mit dem Fahrrad den hügeligen Rundkurs auf und ab. Dann flitzen die Autos über die Strecke. Von einem Rennen kann und will Huber aber nicht sprechen. "Wir fahren hier zwar sportlich, aber keinesfalls um die Wette."
Ziel der Veranstaltung ist es, über 24 Stunden mindestens ein Fahrrad auf der Strecke zu haben. "Darüber hinaus können aber natürlich auch Autos und andere Fahrzeuge die Strecke nutzen", sagt Huber. Das lassen sich viele nicht zweimal sagen, wie zum Beispiel Timo aus Jüchen-Rath. Der 15-Jährige darf mit dem Rad von Huber über die Piste fahren. Angst vor den Autos auf der Strecke hat er nicht. "Wenn Lastwagen auf der Straße mit 90 Stundenkilometern an mir als Radfahrer vorbeibrettern, finde ich das viel schlimmer."
Nach nur einer halben Stunde gleicht die Geräuschkulisse der am Nürburgring. Auf der Hauptstrecke fahren Autos und Räder umher, in einem abgesperrten Areal hüpft die Motocross-Jugend des MSC Bielstein über Sprungschanzen.
Die Einnahmen der Aktion kommen zu einem großen Teil der Existenzhilfe Grevenbroich zugute, die Bedürftige mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt. Hauptsächlich wegen dieses guten Zwecks nehmen auch Marianne und Dieter Theis aus Grevenbroich an "24 Stunden auf Rädern" teil. Das Ehepaar ist mit einem Deutz-Traktor aus dem Jahr 1953 zum Fahrsicherheitszentrum gekommen. "Das hier ist eine gute Gelegenheit, mal wieder zu fahren", sagt das Ehepaar, das den Traktor im Jahr 1985 aus einem Urlaub in Franken mitgebracht hat.
Wie rasant es auf der Rennstrecke zugeht, bekommt neben Stadtchef Axel Prümm und Kreiswirtschaftsdezernent Jürgen Steinmetz auch der Kaarster Bürgermeister Franz-Josef Moormann zu spüren, der mit Motorsport-Unternehmer Stefan Germann mitfahren darf. "Da kommt Feeling auf", freut sich Moormann. "Kurz vor der Spitzkurve hatten wir fast 150Stundenkilometer drauf", sagt Germann.