Grevenbroich: Innenstadt soll Herzstück bleiben

Kölner Beraterfirma legt neues Konzept für den Einzelhandel im Stadtgebiet vor.

Grevenbroich. Den Einzelhandel in der Innenstadt stärken und die Nahversorgung in den Stadtteilen sichern: Diese Marschrichtung empfiehlt die Kölner CIMA Beratung und Management GmbH, deren Mitarbeiter Michael Karutz im Planungsausschuss das neue Einzelhandels-Konzept für das Stadtgebiet vorstellte.

Fast auf den Tag neun Jahre ist es her, seit Karutz die erste Fassung vorlegte. 2004 wurde das Konzept aktualisiert, nachdem immer mehr Discounter und Frischemärkte in Grevenbroich angefragt hatten. CIMA empfahl damals eine Strategie, die von den Stadtplanern bis heute befolgt wird: Nicht die Quantität, sondern die Qualität des Angebots soll hochgeschraubt werden.

Nun liegt eine weiter überarbeitete Fassung des Standortkonzepts vor. Wie zuvor schätzen Karutz und sein Kollege Mathias Hartmann die Ausgangslage positiv ein. "Andere Mittelzentren mit vielen einzelnen Ortskernen würden sich so eine gute Nahversorgung wünschen", sagt Karutz.

433 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von 104.000 Quadratmetern sind in Grevenbroich angesiedelt. Zusammen machen sie einen Umsatz von 347,5 Millionen Euro. Das Warenangebot decke die Bedürfnisse der Kunden ab, ist Karutz überzeugt: "Ich bekomme in Grevenbroich eigentlich alles", so der Stadtentwickler. Das sei angesichts von immerhin 100.000 Einwohnern im Einzugsgebiet und starker Konkurrenz aus Mönchengladbach, Neuss und Düsseldorf ein Erfolg.

Für die Zukunft empfehlen die Gutachter, das Profil der City als Herzstück des Einzelhandels, auch "Hauptzentrum" genannt, weiter zu schärfen. Als Ergänzung sieht Karutz das "Nebenzentrum" Wevelinghoven mit dem neuen Marktplatz. Hinzu kommen wohnortnahe "Nahversorgungszentren" in Neukirchen, der Südstadt, Gustorf/Gindorf, Neu-Elfgen/Elsen, Kapellen, Frimmersdorf und den Bereichen Rheydter Straße und Deutsch-Ritter-Allee.

Läden auf der grünen Wiese soll es auch in Zukunft nicht geben, Gewerbegebiete bleiben weiter der Industrie vorbehalten. Kleinere Einschränkungen empfiehlt Karutz für den Standort Am Hammerwerk, wo keine Ladengeschäfte im Zentrum angesiedelt werden sollen.

Vielleicht kann sich Grevenbroich demnächst über Fördergelder für die Stadtentwicklung freuen. Die Bezirksregierung hat jedenfalls signalisiert, dass Grevenbroich ins Programm "aktive Orts- und Stadtteilzentren" passt. Bevor darüber jedoch entschieden wird, müssen in einem Handlungskonzept derzeitige Schwachpunkte, ein Zeitplan und die geschätzten Kosten aufgelistet werden.