Mehr Sicherheit für Kaarster Kinder

Die Stadt führt das Projekt „Ja klar! – Hier bist du sicher“ ein. Kinder, die sich bedroht fühlen oder in Not sind, sollen in Geschäften Zuflucht und Hilfe finden.

Kaarst. Angst vor älteren Mitschülern, der verpasste Schulbus oder eine dringend benötigte Toilette - Kinder, die Hilfe brauchen, sind in den Kaarster Geschäften bald gut aufgehoben. Die Stadt will das Projekt "Ja klar! - Hier bist du sicher" einführen. Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstagabend grünes Licht für die Initiative gegeben, die die Anliegen der Kinder vor Ort ernstnehmen und ihnen schnell helfen will.

Läden, Apotheken und Banken, die einen "Ja klar! - Hier bist du sicher"-Aufkleber am Eingang oder im Schaufenster anbringen, signalisieren, dass ihnen die Probleme der Kinder am Herzen liegen und sie bereit sind, auch praktisch zu helfen. Das städtische Logo - der blaue Stern - in Verbindung mit dem Projekttitel, soll als Erkennungszeichen dienen.

"Wir finden die Aktion gut", bekräftigt Dorothea Zillmer (CDU). Belange von Kindern sollten immer Vorrang haben.

Bundesweit gibt es zahlreiche Städte, die mit vergleichbaren Projekten erfolgreich arbeiten, informierte die wiedergewählte Ausschussvorsitzende Uschi Baum (CDU). Die Kaarster Initiative orientiere sich am Projekt Notinsel der Stiftung Hänsel und Gretel, an dem sich bundesweit 138 Städte beteiligen.

Es müsse nicht immer etwas Schlimmes vorfallen, sagte Baum. Oft seien es Kleinigkeiten, die Kinder in Panik versetzten, wie etwa der verlorene Hausschlüssel. "Mit einem Telefonat ist dann Hilfe sicher." "Das Projekt schafft Bewusstsein. Das ist es, was mir gefällt", meinte Wilbert Schröder (Grüne).

Die Projektleitung liegt bei der Stadt, die mit dem Familienzentrum Thüringenstraße kooperiert. Die Aktion wird in Vorst beginnen. Projektpartner sollen nun informiert und geworben werden. Die Mitarbeiter der teilnehmenden Einrichtungen erhalten eine Handlungsanweisung, die genau beschreibt, was im Ernstfall zu tun ist.

Die Verwaltung plant mit jährlichen Ausgaben von 1250 Euro, die von Stadt und aus Fördermitteln für das Familienzentrum finanziert werden sollen. Darüber hinaus sollen die Projektpartner als Sponsoren gewonnen werden. "Wir sollten dem Projekt eine Chance für drei Jahre geben", erklärte Burghard Asche, Geschäftsführer der Jugend- und Familienhilfe.