Grevenbroich: Jugendliche Kriminelle im Fokus der Polizei
Die Zahl der angezeigten Straftaten ist in Grevenbroich im vergangenen Jahr um 95 Fälle zurückgegangen.
Grevenbroich. 95 Straftaten weniger, eine vergleichsweise hohe Aufklärungsquote von 53,6 Prozent - insgesamt weist die Kriminalitätsstatistik 2007 für Grevenbroich eine positive Entwicklung aus. Alle Trends der landesweiten Statistik spiegeln sich in der Schlossstadt auf niedrigerem Niveau wider.
4119 Straftaten registrierten die Beamten 2007. Die Zahl der schweren Straftaten ist offenkundig zurückgegangen. Diebstähle, Straßenkriminalität, Wohnungseinbrüche - in allen Bereichen sind die Werte deutlich niedriger als 2006. So ist die Zahl der Einbrüche zum Beispiel auf 92 (2006: 110) gesunken. Die Statistiker verzeichneten auch weniger Betrugsdelikte. Gab es 2006 noch 557 Fälle, ist die Zahl 2007 auf 400 heruntergegangen.
Zwar steigt die Zahl der jungen Gewalttäter und auch der Intensivtäter aktuell nicht weiter an, aber auch in Grevenbroich sind mehr als 30 Prozent aller Straftäter jünger als 21 Jahre. Acht jugendliche Intensivtäter, die schon mehrfach aufgefallen sind, hat die Polizei in ihrer Kartei. Hausbesuche von den Beamten sind Pflicht, Motto: "Du stehst unter Beobachtung".
Überproportional beteiligt sind junge Leute beispielsweise an gefährlichen und schweren Köperverletzungen. In diesem Bereich verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr einen Anstieg um 68 Fälle auf 401 Delikte. Abziehen, prügeln, drohen, beleidigen gehört bei vielen Jugendlichen schon zum Alltag. "Die Schulen sind aber sensibler geworden, und melden sich heutzutage viel früher bei uns", berichtet Polizei-Dienststellenleiter Theo Alt. Das Gewaltthema soll daher auch weiterhin in Abstimmung mit Jugendämtern, Schulen und Gerichten angegangen werden.
Ausgezahlt habe sich auch der Einsatz von zwei Fußstreifen, die neben den Bezirksbeamten für Präsenz sorgen, so Theo Alt. Die Polizisten sind vor allem an Wochenenden, vor Weihnachten und bei Festen - wie Anfang April beim City-Frühling - in den Fußgängerzonen und am Bahnhof im Einsatz.