Neuss: Ab Sommer wird gerudert

Sandhofsee: Die Finanzierung für das neue Wassersportzentrum im Neusser Süden steht. Vereine tragen die Hälfte der Kosten.

Neuss. Die Neusser Wassersportler haben ab Sommer ein neues Zuhause. Nach jüngstem Ratsbeschluss steht dem neuen Wassersportzentrum am Sandhofsee zwischen A 46 und A 57 nichts mehr im Wege. "Die Finanzierung steht", erklärt Franz-Josef Schäfer, Sprecher der wassersporttreibenden Vereine. Nach den Osterferien werde der Bau von Slipweg, Steganlage, Bootshalle und Außenlager in Auftrag gegeben. "Im Laufe des Sommers können dann im Neusser Süden die ersten Boote zu Wasser gelassen werden", sagt Schäfer.

Die Kosten für die Neubauten teilen sich die Stadt und vier Vereine: Neusser Kanu-Club, Holzheimer Sportgemeinschaft, Yacht Club Novesia und der Neusser Ruderverein. 90 000 Euro zahlen die vier Klubs, weitere 90 000 Euro finanziert die Stadt über die Sportpauschale des Landes.

Was dann noch fehlt, ist ein Funktionsgebäude mit Umkleiden, Duschen, Toiletten sowie Schulungs- und Aufenthaltsräumen. Aber auch hier ist eine Lösung in Sicht. "Der Sportausschuss entscheidet am 14.Mai über die neuen Pläne, die wir vorgelegt haben", sagt Ulrich Ziegler, Vorsitzender des Tauchsportvereins Pulchra Amphora. Ein Veto erwarte er aber nicht.

Der Bauplan für das Funktionsgebäude ist etwas abgespeckt worden - die Schulungsräume werden kleiner und die Bauweise einfacher. "So konnten wir die Kosten von 595 000 auf etwa 423 000 Euro senken", sagt Ziegler. Bei der Finanzierung kommt ein Kraftakt auf den Tauchverein zu: Pulchra Amphora wird die Hälfte der Kosten übernehmen.

Die anderen 212 000 Euro kommen von der Stadt. Wir müssen allerdings in Vorleistung treten", so der Vorsitzende. Die Stadt bestreitet ihren Zuschuss nämlich wie bei den Kosten für Steg, Bootshalle und Slipweg aus dem Landestopf. "Bis 2011 zahlt die Stadt dann jährlich 54 000 Euro an den Tauchverein", ergänzt Franz-Josef Schäfer.

Der mit knapp 600 Mitgliedern größte Tauchverein Deutschlands wird die Finanzierung unter anderem über eine Erhöhung der Beiträge stemmen. "Wir gehen dieses Risiko ein, weil wir mit den anderen Vereinen vom Konzept überzeugt sind. Der Neusser Wassersport braucht diese neue Anlage", so Ulrich Ziegler. Über die Unterstützung von Sponsoren würde sich der Klub freuen. Mit dem Bau des Gebäudes soll noch 2008 begonnen werden.

Die fünf Vereine, die das Gelände finanzieren, werden künftig auch die Nutzer sein. "Eine erweiterte Nutzung für den Schulsport oder andere Vereine ist aber denkbar, wenn die Konzepte stimmen", blickt Franz-Josef Schäfer in die Zukunft.