Kaarst: Stadt gibt das Dach, Bürger geben das Geld

Umwelt: Interessengemeinschaft lädt zur ersten Info-Veranstaltung ein.

<strong>Kaarst. Andere Städte haben es längst vorgemacht. Jetzt ziehen die Kaarster Bürger nach: Schon bald soll die erste Bürgersolaranlage Kaarst in Betrieb gehen. Der Hauptausschuss hat jüngst die Weichen dazu gestellt. Wie berichtet, hatte sich der Bau- und Umweltausschuss mit der Frage der Machbarkeit beschäftigt: auf welchen städtischen Dächern überhaupt Photovoltaik-Anlagen errichtet werden können. Demnach ist dies auf 14 Gebäuden möglich. Unter dem Motto "Die Stadt gibt das Dach - die Bürger geben das Geld" haben die Politiker im Hauptausschuss einstimmig beschlossen, städtische Dächer zur Verfügung zu stellen. Entsprechende Verträge sollen im Bau- und Umweltausschuss sowie im Grundstücksausschuss erarbeitet werden.

Erste investitionswillige Bürger haben sich zu der Interessengemeinschaft "Erste Bürgersolaranlage in Kaarst" zusammengeschlossen und dann Kontakt mit der Stadt aufgenommen.

Die Idee zur ersten Solaranlage ist in der Bürgeriniative "Fairer Gaspreis Kaarst" entstanden. "In einer Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns schon seit längerem mit dem Thema", erläutert Sprecher Siegfried Lautenschläger. Er selbst will 20000 Euro für das Projekt zur Verfügung stellen.

"Je mehr Menschen in die Zukunft investieren", sagt Heimo Schmidt, Mitglied der Interessengemeinschaft, "umso größer wird die Solaranlage und damit der Nutzen für die Umwelt". Laut Interessengemeinschaft können sich Bürger ab 1000 Euro beteiligen. Insgesamt werden, so Lautenschläger, für die erste Anlage mit einer Größe von 250 Quadratmetern Fläche rund 135000Euro benötigt. "Ein solche Anlage kann fünf bis sechs Häuser komplett mit Strom versorgen."

Bürgermeister Franz-Josef Moormann lädt interessierte Bürger zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 9. April, um 19 Uhr in der Aula der Realschule Halestraße ein. Otmar Reifer, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ersten Bürgersolaranlage in Meerbusch, wird in das Thema einführen und über Erfahrungen berichten. Info-Material zum Thema wird ab Freitag, 28. März, in den Rathäusern Kaarst und Büttgen ausliegen.