Dormagen: Unfall-Tank wird jetzt ausgepumpt
Die Hotline bleibt weiterhin geschaltet. Die Feuerwehr Köln hat das Gelände verlassen. Messwagen waren gestern weiterhin unterwegs.
Dormagen. Am Mitttwoch hat die Feuerwehr Köln das Chemiepark-Gelände verlassen. "Für uns sind die Arbeiten abgeschlossen. Die Lage hat sich entspannt. Mit Messwagen sind wir aber weiterhin unterwegs", sagte Feuerwehr-Sprecher Markus Fertig. Ein sechs Meter dicker Schaumteppich war auf den giftigen Stoff Acrylnitril aufgebracht worden. "Die Spezialplane wird dadurch nicht benötigt", erklärte Fertig.
Die Werksfeuerwehr war unterdessen damit beschäftigt, den Tank zu entleeren. "Das Löschwasser, der Schaum und der Reststoff Acrylnitril werden abgepumpt und umweltgerecht entsorgt. Das kann einige Tage dauern", erläuterte Ineos-Geschäftsführer Patrick Giefers. Zur gleichen Zeit haben die Staatsanwaltschaft Köln und die Behörden mit den Ermittlungen zur Brandursache begonnen. "Nun werden Gutachten erstellt. All das kann einige Wochen dauern. Erschwerend kommt hinzu, dass als reine Vorsichtsmaßnahme nur wenige Menschen an die Unglücksstelle gebracht werden können", erklärte Giefers.
Über den entstandenen Schaden konnte der Geschäftsführer keine Angaben machen. "Der Produktionausfall ist gering. Die Anlagen laufen weiter, wenn auch etwas gedrosselt", sagte er. Ob der in Brand geratene Tank weiterhin genutzt werden könne, müsse noch überprüft werden.
Für heute hat die Stadt Dormagen zu einem Pressegespräch eingeladen. Bürgermeister Heinz Hilgers will sich zu dem Großbrand äußern. "Wir sind dazu bisher nicht eingeladen worden", sagte Ineos-Geschäftsführer Giefers gestern der WZ.
Landrat Dieter Patt lobte indes die gute Zusammenarbeit der zahlreichen Einsatzkräfte. "Gefährdungen kennen keine kommunalen Grenzen, und daher kann eine wirksame Gefahrenabwehr nur im regionalen Rahmen Erfolg haben", so Patt. Mit Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma, Chemieparkleiter Walter Leidinger und Dormagens Bürgermeister Hilgers will Landrat Patt die Ermittlungsergebnisse über die Ursache des Unglücks auswerten.
Ineos will das Bürgertelefon (2 02133/ 5199333) auch über Ostern eingerichtet lassen. "Die Zahl der Anrufer ist schon stark zurück gegangen", sagte Ineos-Sprecherin Annegret Iturriaga.