Grevenbroich: Rückgang beim Wasserverkauf

Kreiswerke: Aufsichtsrat und Geschäftsführung zogen Bilanz für das Jahr 2007.

Grevenbroich. Mit dem Geschäftsbericht für 2007 legten die Kreiswerke Grevenbroich ein positive Bilanz vor. Das Ergebnis sei vor allem deshalb deutlich besser als im Vorjahr ausgefallen, weil unter anderem die Auflösung von strittigen Konzessionsabgaben möglich war, die für die Jahre 1994 und 1997 in einem Rechtsstreit mit der Stadt Neuss zurückgestellt worden waren.

"Die Aufwendung für Zinsen konnte durch rechtzeitige Umschichtung von Darlehen um 124.000 Euro gesenkt werden", berichtet Geschäftsführer Klaus Steiner. Durch eine Kooperation mit dem Rhein-Kreis Neuss konnte durch das Anlegen von Tagegeld aus Liquiditätsüberschüssen Mehreinnahmen von 85.000 Euro erreicht werden.

Insgesamt wurden durch solche Sondereffekte 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Als Gewinnabführung konnten 3,65 Millionen Euro an die Verwaltungsgesellschaft des Rhein-Kreises Neuss ausgeschüttet werden.

Insgesamt verzeichneten die Kreiswerke allerdings einen Rückgang beim Wasserverkauf. "Ein bundesweiter Effekt", wie Geschäftsführer Steiner berichtet. So wurden im vergangenen Jahr 10556000 Kubikmeter Wasser verkauft. Das sind 374000 Kubikmeter weniger als im Vorjahr.

Weil die Wasserpreise der Kreiswerke seit 2004 gleich bleibend sind, sanken dem entsprechend die Umsatzerlöse um 301000Euro. Dass die 209703versorgten Bürger mit 135 Litern pro Tag weniger Wasser verbrauchen als in den Vorjahren, liegt nach Einschätzung von Klaus Steiner an den gestiegenen Nebenkosten: "Weil die Bürger in anderen Lebensbereichen mehr zahlen müssen, sparen sie beim Wasser."

Ökologisch und ökonomisch sei das Wassersparen "unter Nachhaltigkeitsgesichtpunkten wenig sinnvoll", findet der Geschäftsführer der Kreiswerke. Zwar könne man dadurch im Verbrauch Geld sparen, aber die Kreiswerke würden auf Dauer dazu gezwungen, die Rohre durch solche mit kleinerem Durchmesser auszutauschen. Durch diese hohen Investitionskosten würde das Wasser letztlich teurer.

Den höchsten Wasserverbrauch der Städte und Gemeinden, die von den Kreiswerken versorgt werden, hat übrigens Meerbusch. Er liegt etwa bei 56Kubikmetern pro Kopf und Jahr, während in Korschenbroich und Rommerskirchen nur etwa 47 Kubikmeter verbraucht werden.

Insgesamt rund 1000 Kilometer Rohrnetz versorgen die Kreiswerke. Wie auch schon 2006 wurden davon 14 Kilometer saniert. Nur durch die stetigen Investitionen in das Netz, deren Rohre eine Lebensdauer von 60 bis 65 Jahren aufweisen, könnten die Kreiswerke die hohe Netzqualität erhalten, so berichtet Geschäftsführer Ingolf Graul.

Die wenigen Rohrbrüche seien Ausnahmefälle, wenn auch dadurch nicht minder ärgerlich für die Betroffenen. Auf 1000 Kilometer Rohrleitung gab es im 338 Quadratkilometer großen Versorgungsgebiet der Kreiswerke weniger als 80 Rohrbrüche in 2007. Das sind etwa 20 weniger als im bundesweiten Durchschnitt.

Auch der Wasserverlust, der als Indikator für die Netzqualität und die Versorgungssicherheit gilt, liegt unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die Kreiswerke Grevenbroich gehören zu den 80größten Wasserversorgern in Deutschland und seien durch ihre Wettbewerbsfähigkeit ein guter Partner für Kooperationen, so Steiner. So habe man den Neussern ein Angebot für einen Konzessionsvertrag gemacht. "Eine sinnvolle Lösung muss nun diskutiert werden."