Grevenbroich: Alte Schätzchen vor der Villa

Die Oldtimer-Freunde feiern ihr 20-jähriges Bestehen mit der Ausstellung "Grevenbroich mobil".

Grevenbroich. Etwa 50 Jahre hat der Messerschmitt-Kabinenroller schon auf dem Buckel, aber bis heute ist er auf den Straßen unterwegs. Im vergangenen Jahr schaffte das 10-PS-Gefährt sogar eine 6000-Kilometer-Tour ins lettische Riga.

Nur für die nächsten zwei Monate hat Besitzer Heiko Zimmermann den Oldie im Museum "geparkt". Der knuddelige Wagen mit der Plexiglas-Haube ist Star der Ausstellung "Grevenbroich mobil".

Organisiert wurde die Ausstellung vom Stammtisch der Oldtimerfreunde, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Derzeit sind 35 Oldtimerliebhaber aus Grevenbroich und Umgebung dabei.

Der älteste Wagen ist ein US-amerikanischer FordA aus dem Jahr 1928, die jüngsten Fahrzeuge stammen aus den 70ern.

Eine Auswahl dieser Blech-Klassiker fuhr gestern zur Eröffnung auf. Auch bei der Zusammenstellung der eigentlichen Ausstellung haben sich die Oldtimer-Freunde ordentlich ins Zeug gelegt.

Dank Leihgebern wie Heiko Zimmermann und vielen anderen konnten sie eine historische Werkstatt und eine Tankstelle mit Original-Zubehör nachbauen.

Außerdem zu sehen: Restaurierte Motorräder, ein Original-Karussellauto aus den 50ern, Modellautos und jede Menge historische Fotos von Tankstellen.

Die Ausstellung lässt ein wenig von der Begeisterung der Oldtimer-Freunde nachfühlen. Denn zum Tüfteln und Schrauben gehört eine ordentliche Portion Enthusiasmus - und auch handwerkliches Geschick.

Manche haben das Handwerk von der Pike auf gelernt - wie zum Beispiel Elektromeister Georg Becker, stolzer Besitzer des 28er Ford A.

Andere sind Autodidakten, etwa Verwaltungs-Mitarbeiter Heinz Laumann: "Viel lesen und ausprobieren, dann schleift sich im Laufe der Jahre die Praxis ein", so seine Erfahrung.

Manchmal werden die Weichen für die Blech-Leidenschaft schon früh gestellt. Heiko Zimmermann kaufte sich seinen ersten Messerschmitt als Student in den 60er Jahren.

Da war der Kleinstwagen der Wirtschaftswunderzeit gerade aus der Mode gekommen und wurde für 50 Mark verramscht. Zum gesuchten Oldtimer wurde das Modell erst Jahre später.

Programm: Die begleitende Veranstaltungsreihe startet mit zwei Angeboten für Kinder: Am 26. Juni findet ein Ferienprojekttag, und am 29. Juni gibt es "Autos zum Anfassen".

Am Sonntag, 6.Juli, ist ein Grevenbroich-Film aus den 60er Jahren zu sehen. Am Freitag, 18.Juli, folgt eine lange Filmnacht rund ums Auto. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet ein Frühschoppen am Sonntag, 10. August.