Grevenbroich: Sieben Künstler im Rennen um den Sparda-Kunstpreis
Jury gibt Namen bekannt. Skulptur soll im Sommer 2009 aufgestellt werden.
Grevenbroich. In der bildenden Kunst tummeln sich zwar viele Einzelgänger, aber kommunikativ sind sie eigentlich alle - nur verstanden werden sie mit ihren Arbeiten oftmals nicht. Um so wichtiger ist es, dass nun eine Skulptur von Rang in Grevenbroich neue Akzente setzen und Diskussionen anregen wird.
Im Sommer nächsten Jahres soll der Eingang zum Stadtpark künstlerisch gestaltet werden - und dafür gibt es auch richtig Geld. Denn nach Düsseldorf, Dortmund und Wuppertal hat Grevenbroich als erste mittelgroße Stadt den Zuschlag für den mit 100000 Euro dotierten Sparda-Kunstpreis NRW erhalten.
Verbunden mit dem Preis ist ein Wettbewerb: 19 Künstler waren zunächst vom städtischen Kulturausschuss und einer siebenköpfigen Fachjury ausgewählt worden. In einer ersten Sitzung am 18.Juni in der Villa Erckens bestimmte die Jury sieben Künstler, die nun bis zum 16.Oktober ihre Gestaltungsvorschläge ausarbeiten können.
Fünf Bildhauer verschafften sich gestern schon Mal einen Eindruck vor Ort. Die Kunstkenner der Jury - unter ihnen auch Ulrike Groos, Direktorin der Düsseldorfer Kunsthalle - treffen sich am 20.Oktober erneut, um den Siegerentwurf auszusuchen. Im Sommer nächsten Jahres soll die Skulptur dann schließlich mit einem großen Fest an die Bürger übergeben werden.
Die Sparda-Bank West feierte vor drei Jahren ihren 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass hatte die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank erstmals den Wettbewerb "Skulptur im öffentlichen Raum" ausgelobt. "Mit der Förderung von Skulpturen wollen wir Kunst wieder mehr ins Zentrum der Wahrnehmung rücken. Wir fühlen uns verpflichtet, auch etwas zurückzugeben", sagt Berthold Reinartz, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank.
"Die Künstler gehören zum Who is who der Kunstszene. Ich bin mir sicher, dass die Skulptur unseren Bekanntheitsgrad weiter steigern wird und neue Besucher anzieht", freut sich auch Bürgermeister Axel Prümm.
Das Werk soll als Brücke die Kulturinseln miteinander verbinden, der Kunstverein wird die dauerhafte Pflege der Skulptur übernehmen. Für Grevenbroich habe die besondere Topographie zwischen "ländlichen und städtisch verdichteten Strukturen" gesprochen.
Die renommierten Künstler haben alle Freiheit, doch einige Vorgaben müssen sie freilich erfüllen: "Das Kunstwerk sollte kein Brunnen sein, da gibt’s drumherum genug", sagt Ursula Wissborn, Geschäftsführerin der Sparda-Stiftung. Holz, Stahl oder Glas - was Material und Form angeht, gibt es keine Auflagen.
Thematisch soll sich die Arbeit jedoch mit den Bereichen Industrie und Natur auseinandersetzen. "Es geht um die fossile Energie, aber auch um die Energie der Bürger in der Stadt", erklärt Prümm. "Die Künstler fertigen zunächst ein Modell im Maßstab 1:10 an, auch eine Kostenkalkulation muss eingereicht werden", erzählt Wissborn.
Der Rest des Geldes, der nicht für die Realisierung ausgegeben wird, darf der Sieger behalten. Aber auch die anderen Bildhauer gehen nicht leer aus: Für ihren Entwurf erhalten sie ein Beteiligungshonorar von jeweils 3000Euro.